Fortuna Düsseldorf - Alemannia Aachen 3:1 (2. Bundesliga, 8.5.2011)

airberlin world in Düsseldorf

"Hopfentee", "Gerstenkaltschale", "Maurerbrause" - wer regelmäßig Fußball-Fanzines liest, kommt um mehr oder weniger lustige Synonyme für Bier nicht herum. Ein neues lernte ich gleich bei meiner Ankunft an der airberlin world kennen. "Altbier, frisches Altbier. Das Wasser des Lebens", rief der gute Mann mit dem Tank auf dem Rücken in die Menge. Wasser des Lebens?? Na, ein wenig Grinsen musste ich da doch. Willkommen in Düsseldorf!

airberlin world mit Rindenmulch
Stadion für drei Spiele

Apropos Worte. Wer in diesen Tagen das Wort Groundhopper in die News-Suche bei Google eingibt, erhält - anders als sonst - ziemlich viele Treffer. "Schuld" ist eben jene airberlin world in Düsseldorf, die sich aus verständlichen Gründen kaum ein Stadionhüpfer entgehen lassen will.

Für ganze drei Spiele - nimmt man das U17-Länderspiel hinzu vier - wurde im Schatten des Rheinstadions der LTU-Arena der Esprit-Arena ein Stadion für 20.100 Zuschauer errichtet. Gerüchten zufolge gab es Überlegungen, dort einen eigenen Hopper-Block einzuplanen - und jeden Platz zweimal zu verkaufen, da 45 Minuten ja reichen...

Ein Platzverweis, zwei Elfmeter, drei Tore

So weit kam es dann doch nicht. Stattdessen entstand für knapp drei Millionen Euro ein gar nicht mal so schlechtes Kleinstadion. Offene Ecken, Nähe zum Spielfeld, ausreichend Stehplätze - viel mehr braucht es nicht für einen gemütlichen Fußball-Nachmittag. Da kann man dann auch über den etwas miefenden Rindenmulch rund um das Stadion hinweg sehen.

Dach in Düsseldorf
Wenig überraschend waren alle drei Spiele der Fortuna dann auch ausverkauft, so auch das heutige gegen Alemannia Aachen. Die Kartensuche war dennoch kein Problem - dank Wolfram, dem an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei!

Sportlich eher uninteressant, nahm die Begegnung einen kuriosen Auftakt. 12. Minute: Elfmeter für Düsseldorf, Aachens Torhüter sieht Rot. 22. Minute: Elfmeter für Düsseldorf, Aachens Ersatztorhüter sieht... "nur" Gelb. Eigentlich schade - 70 Minuten mit neun Mann und einem Feldspieler im Tor, das wäre doch lustig geworden. Entschieden war das Spiel aber natürlich auch so.

Keine Chance für DJ Ötzi

Neben dem Instant-Stadion freute ich mich besonders auf die Stadionmusik, schließlich ist in Düsseldorf der allseits bekannte "Opa" am Werk, der sich bewusst gegen DJ Ötzi und Co. zur Wehr setzt. Eine gute Wertung in meinen kleinen Stadioncharts schien also garantiert - wenn ich nicht ständig abgelenkt worden wäre. Für eine abschließende Note werde ich daher noch versuchen, mir die komplette Playlist zu besorgen.

Notiert bzw. behalten hab ich nur Folgendes:

1. Joe Strummer & The Mescaleros - Coma Girl. Punk vom The Clash-Sänger. Schöne Zeile: "Some fast food fanatic was burning down the burger van."
2. Broilers - Zurück zum Beton. Es bleibt punkig, sogar aus Düsseldorf. Vom Stahlrohr "zurück zum Beton" geht es bald auch für Fortuna...
3. Der neue Westen - Fortuna. Düsseldorfer Hip-Hop-Band mit Liebe zu Fortuna. Hip Hop und Fußball - eine seltene Kombination. Der Beweis, dass es geht.
4. Die Toten Hosen - Altbierlied. Zu oft aus besoffenen Kehlen ertragen. In Düsseldorf aber natürlich beinahe Pflicht.

Vorläufiges Fazit: Wie erwähnt, versuche ich die gesamte Playlist zu organisieren. Aber dass die Ohren hier auf ihre Kosten kamen, ist wohl klar.

Kämpfen PhilFlugverkehrEin Foto, zwei Stadien