Atletico Madrid - Racing Santander 2:2 (20.12.03)

Das Vicente Calderon Atletico Madrid hat in jüngster Vergangenheit eine wahrlich atemberaubende Geschichte erlebt. Noch 1996 triumphierte der Klub in Liga und Pokal, wähnte sich auf dem Gipfel, der exzentrische Präsident Jesus Gil y Gil kündigte gar den Machtwechsel in der spanischen Hauptstadt an - bis Atletcico vier Jahre später unvermittelt und erstmals seit dem 2. Weltkrieg den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Dieser Ausrutscher ist inzwischen behoben, die Kampfansage an Real gehört jedoch ebenso wie Gil y Gil längst der Vergangenheit an.

Seit 1966 spielen die "colchoneros" im Estadio Vicente Calderon, das seinen Namen posthum nach einem Ex-Präsidenten des Klubs erhielt. Am Ufer des Manzanares gelegen sorgt hier nicht nur der eher einem Abwasserkanal ähnelnde Fluss für "Aroma" in der Luft, sondern auch die in direkter Nachbarschaft gelegene Brauerei Mahou. Das alles ist beim Betreten des Stadions jedoch vergessen. Eine auf zwei Ränge verteilte Tribüne, ganz in den Vereinsfarben gehalten, umkreist drei Viertel des Spielfeldes und weiß ebenso zu gefallen wie die einzige frei stehende Haupttribüne im spanischen Profifußball.

Nach Anpfiff entwickelt sich zunächst ein müdes Spiel, sodass es die Heim-Fans sind, die den Ton angeben und ihrem Ruf als beste Fans Spaniens durchaus gerecht werden. Erst im zweiten Durchgang passen sich auch die Spieler an, und es entwickelt sich ein spannendes Spiel. Den schnellen Rückstand in der 52. Spielminute dreht Atletico innerhalb von nur sieben Miunten in eine Führung, um kurz vor Schluss durch einen Elfmeter doch noch den Ausgleich zu kassieren. Volkes Seele auf der Tribüne kocht, der Ärger wird anschließend im Madrider Nachtleben ertränkt, was unsereins sich natürlich nicht entgehen lassen kann.