SG 06 Betzdorf - TSG Pfeddersheim 3:3 (Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, 19.4.2014)

Stadion auf dem Bühl in Betzdorf

Betzdorf im Westerwald. Das klingt nicht nur unspektakulär, das ist es auch.

Eurogreen-Stadion der SG 06 Betzdorf
Dabei schaffte es das 10.000-Einwohner-Örtchen jüngst sogar in die überregionale Presse, als ein nicht ganz knusperer Einwohner seinen Hund quälte und dabei filmte (!). Wenig später lynchten hunderttausende ebenfalls nicht gerade helle Facebook-Menschen den Übeltäter virtuell. Dumm nur: Die empörten Bessermenschen füllten so die Kassen eines gerissenen Profiteurs. Kranke Welt.

Eieiei

Nicht vergessen werden darf natürlich auch, dass in Betzdorf einst das größte Osterei Deutschlands stand. Hört hört. Leider wurde das Monstrum inzwischen wieder entfernt, ganz ohne Ei müssen wir am heutigen Ostersamstag aber nicht auskommen: Am Eingang zum "Stadion auf dem Bühl" werden doch tatsächlich bunte Eier an die Besuchter verteilt. Kleiner Makel: "CDU Betzdorf" steht groß und fett auf den Dingern. Ja, auch im Westerwald wird bald gewählt.

Herzlich Willkommen auf dem Bühl
Sportlich hat Betzdorf ein mehr oder weniger bekanntes Radrennen und - immerhin - einen Fußball-Oberligisten zu bieten. Der heißt SG 06 Betzdorf und verfügt über das oben erwähnte Stadion, das laut Informer immerhin über ein Fassungsvermögen von 6500 sowie einen recht umfangreichen Wikipedia-Eintrag verfügt. Also nichts wie hin.

Fünf Betonstufen

Um es kurz zu machen: Kapazität und Wiki-Eintrag sind reichlich übertrieben. Okay: Die fünf großen Betonstufen auf der recht steilen Gegengerade und das Vereinsheim gegenüber sind schon ansehnlich, auch der hoch gelegene Unterstand aus Holz ist ganz nett. Das war es dann aber auch.

Unterstand in Betzdorf
Seit kurzem heißt die Anlage übrigens Eurogreen-Stadion. Was kacke klingt, hat immerhin einen lokalen Hintergrund: Das Unternehmen Eurogreen, das einen Hybrid aus Natur- und Kunstrasen herstellt, stammt aus Betzdorf. Der Hauptplatz auf dem Bühl verfügt zum Glück trotzdem noch über einen echten Rasen, nur der Nebenplatz ist mit dem neumodischen Plastik-Kram ausgerüstet.

172 Zuschauer, sechs Tore

Gekickt wird auch, uns das sogar unterhaltsam. 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3 - die 172 Zuschauer kommen durchaus auf ihre Kosten. Ein wenig gegen den Schiedsrichter oder wahlweise den Gäste-Trainer gepöbelt wird auch von ein paar jüngeren Betzdorfern mit SGB-Schal um den Hals, na also. Nach Schlusspfiff geht es fast 35 Minuten quer durch den Westerwald, ehe endlich die Autobahn erreicht ist.

Wenn ich recht drüber nachdenke: So unspektakulär war es in Betzdorf dann doch nicht.

Von oben herab  Gegengerade in Betzdorf  Vereinsheim der SG Betzdorf