Was von diesem Spiel (neben dem Herrmann-Doppelpack) vor allem hängen bleibt, ist wohl der unfassbar leere Gästeblock. 300 Fans, zwei Zaunfahnen, null Gesänge - der Boykott nahezu der gesamten 96-Szene beeindruckte nachhaltig. Bleibt zu hoffen, dass am Ende das Gute gewinnt.

Inwieweit sich andere Fangruppen bei diesem Disput einmischen - sprich: mit den 96ern solidarisieren - müssen, bleibt eine schwierige Frage. Und eine viel diskutierte. Meine bescheidene Meinung: Ich fand Spruchbänder und auch Gesänge aus der Nordkurve in Ordnung, zumal sie am Ende nur ein Randaspekt blieben. Ob das "Sohn einer H*re" sein musste? Wahrscheinlich nicht. Ob deswegen wieder die Gelegenheit ergriffen werden muss, gegen die Ultras zu stänkern? Wahrscheinlich auch nicht.

So leer der Gästeblock, so schwach präsentierte sich Hannovers Mannschaft. In der Kombination fühlte es sich besonders in der ersten Halbzeit an, als ob Borussia ein Testspiel gegen einen Viertligisten bestreitet. Alles andere als drei Punkte wären an diesem Sonntag eine Frechheit gewesen, und zum Glück tat die Borussia ihr Übriges.

Nur mal so als Vergleich: In der inzwischen fast schon legendären Saison 2011/2012 hatte der VfL nach 25 Spieltagen 48 Punkten und war Dritter, jetzt sind es 44 Punkte und ebenfalls Rang drei. Wo das wohl noch hinführt?