Vor zehn Jahren wären wir noch solch einem Spiel wohl euphorisiert nach Hause gegangen. Dreimal in Rückstand, dreimal ausgeglichen, das 3:3 kurz vor Schluss, der Schiri blockiert unsere Abwehrspieler, und, und, und...

Aber irgendwie überlagerte doch eine gewisse Unzufriedenheit dieses Spiel. Weil Borussia irgendwie neben der Spur ist, aber auch aus vielen Gründen mehr. Weil zum Beispiel der Gegner einer war, der diesem Sport nicht gut tut und für all das steht, was falsch läuft. Weil im Gästeblock ein mickriger, peinlicher Haufen rumturnte (vor dem auch noch von ein unsinniger Vorsänger hüpfte - wie lächerlich). Weil nach dem 1:1 zwei Minuten vergingen, ehe gejubelt werden durfte, wozu dann irgendwie keiner Mehr so richtig Lust hatte. Weil 50+1 bald fällt, weil jeder nur Dollarzeichen in den Augen hat. Alles doof.

Wie passend, dass an jenem Tag noch einmal Walli gedacht wurde - Respekt dafür übrigens an Borussia. Eine Frau also, die für die gute, alte Zeit steht. Klinge ich wie ein alter Sack? Wahrscheinlich. Bin ich euphorisiert, wenn ich an die nächsten Jahre Fußball denke? Ganz bestimmt nicht.