Borussia - Union Berlin 1:1 (26.09.2020)

10.383 Zuschauer im Borussia-Park

"Beziehungsstatus: Es ist kompliziert". So ungefähr lässt sich derzeit wohl das Verhältnis vieler Gladbach-Fans zur Borussia formulieren. Denn die eine Hälfte hat am Fußball in der jetzigen Form keinen Spaß - und die andere ist froh, endlich wieder den Herzensverein sehen zu können.

Ja, das ist in der Tat kompliziert. Ich persönlich verstehe beide Seiten - und neige doch zu letzterer Ansicht. Das Hygienekonzept wirkt durchdacht, und auf dem Rasen spielt und kämpft eben noch immer die Borussia. Dass es keinen Spaß macht, das Ganze mit Maske vom Mund zu verfolgen, steht außer Frage. Aber geht es denn nur um den eigenen Spaß? Irgendwie schon, na klar. Aber ist es nicht auch wie bei einer alten Ehe? In guten wie in schlechten Zeiten? Ach, es ist kompliziert.

Schachbrett

Immerhin eine Tabellenführung

Immerhin 10.383 Zuschauer holten ein Ticket - trotz mal wieder stundenlangem Server-Ausfall zu Beginn der Verkaufsphase. Damit setzte sich die Borussia nach zwei Spieltagen zumindest in der Zuschauertabelle auf Platz eins. Auf dem Rasen... nun ja, nicht ganz. Zwei Minuten nach dem Schlusspfiff war der Borussia-Park nahezu leer. Vielleicht 150 Fans waren in der Nordkurve noch anwesend, als die Mannschaft dorthin trottete.

Und wie war es also, das erste "20-Prozent-Spiel"? Ja, es wurde gesungen, manchmal sogar erstaunlich laut - oft genug war es aber auch erstaunlich still. Mehr ist derzeit eben einfach nicht drin. Was das alles für die Zukunft der Nordkurve, der Ultras, der Atmosphäre bedeutet wird, wenn das noch ein Jahr so weiter geht? Ich habe keine Ahnung.

Es bleibt kompliziert.