Was für ein Abend im Celtic Park! Eine großartige Stimmung, ein geiles Spiel, und am Ende ein Auswärtssieg der Borussia in der Champions League. Wohl niemand der Mitgereisten dürfte diese Momente so schnell vergessen.
Aber von vorne: Celtic oder Besiktas hieß bei der Auslosung Ende August die letzte noch offene Frage, und bei - fast - allen Borussen war die Freude groß, als die Schotten aus dem Hut gezogen wurden. Ich gebe zu - bei mir ebenfalls, fehlte mir der Celtic Park doch als einziges der vier "großen" Glasgower Stadien noch. Jaja, macht euch nur lustig :-).
Stimmung! Auf der Insel!
Über Heathrow ging es somit nach Glasgow, das für zwei Tage fest in Gladbacher Hand war. Naja, zumindestg die Pubs. Immer wieder schön zu sehen, wie sich der weitaus größte Teil der Gladbach-Fans zwar sinnlos besäuft, aber dennoch zu benehmen weiß.
Klar, Ausnahmen gibt es immer, und vielleicht liegt es an meinem fortschreitenden Alter, aber mir ist eine trinkfeste, sangesfreudige und loyale Meute wie unsere lieber als irgendwelche Horden, die nur auf Stress aus sind und glauben, damit Eindruck zu schinden. Nix da.
Sicheres Stehen
Nach dem Vorspiel in Greenock ging es somit per Bahn zum Celtic Park, wo ich äußerst gespannt auf die Heimfans war. Seit dieser Saison gibt es bekanntlich einen "Safe Standing"-Bereich im Celtic Park, was einer kleinen Revolution im britischen Fußball gleichkommt. 27 Jahre nach dem Taylor Report setzt bei der Stehplatz-Frage langsam ein Umdenken auf der Insel ein, und Celtic ist so etwas wie das Versuchskaninchen - vielleicht ziehen bald schon englische Vereine nach.
Was im Celtic-Block in der ersten halben Stunde abging, war jedenfalls aller Ehren wert - gesessen wurde trotz Europapokal nicht. Meine bescheidende Meinung: Noch nie habe ich auf der Insel eine solch gute Heimstimmung erlebt. Sogar eine feine Choreo gab es, es wurde viel gehüpft und gebrüllt, so muss das sein.
Laut!
Auch die Lautstärke im gesamten Stadion rund um das Einlaufen war atemberaubend, hier fällt mir ebenfalls so schnell nichts Vergleichbares ein. Das Schöne: Der proppevolle Gästeblock hielt voll dagegen und gewann mit zunehmender Spieldauer sogar die Oberhand. Das war groß.
Und weil die Borussia auch auf dem Spielfeld alles im Griff hatte, war die VfL-Seele am Ende rundum glücklich. Ein echter Feier-Abend also und ein Tag, von dem wir vor wenigen Jahren niemals zu Träumen gewagt hätten. Schön.
Also dann: Wieder ein Spiel, von dem wir noch in ein paar Jahren erzählen werden. Was für ein Abend!