Die Vorfreude stieg schon weit vor Paris, als ich zum Tanken an einer Raststätte hielt - und dort schon eine Horde Liverpool-Fans eingefallen war. Herrlich. Weniger schön war dann später die Autofahrt in die Innenstadt. An jeder Ampel fünf Minuten Stop-and-Go, dazu ständig Motorräder von links und E-Roller von rechts, Hupkonzerte und Bettler am Autofenster sowieso. Meine Nerven.
Zwei Stunden für einen schnellen Bummel durch die City blieben immerhin, vor dem Eiffelturm brannten Real-Fans am Seine-Ufer auch schon die ersten Bengalos ab, dann machte ich mich aber auch schon auf den Weg Richtung Stadion. Zum dritten Mal nach 2005 und 2012 ging es ins Stade de France, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Gegend dort immer schäbiger wird. Kein Wunder, dass nach dem späten Schlusspfiff viele Fans in Bedrängnis gerieten.
Calimero mit Sombrero
Den Stress vor dem Spiel besonders beim Einlass der Liverpool-Fans dürften die meisten mitbekommen haben - ich selbst wunderte mich nur, warum der Block so kurz vor dem (geplanten) Anstoß noch so leer war. Die Organisation scheint jedenfalls wie schon beim UEFA-Pokal-Finale eher dürftig gewesen zu sein. Tja, Fans sind eben nur noch Beiwerk. Dafür durfte aber Calimero Cabello oder so ähnlich auftreten - die zum Glück von den Fans erst übersungen und dann ausgepfiffen wurde. Fand die Dame nicht so lustig, beschwerte sich darüber via Twitter und löschte die Nachrichten anschließend. Da war das Echo wohl zu groß.
Das Spiel war wie so viele Endspiele nicht so richtig prall und endete dann auch mit einem typischen Endspiel-Ergebnis. Was soll ich sagen? So lange Borussia nicht teilnimmt, gibt es circa 378 Spiele, die mir mehr geben.