Energie Cottbus - Borussia 3:1 (27.01.07)

Party im Sambawagen Sonderzug heißt Sambawagen, und Sambawagen heißt musikalische Dauer-Berieselung. Drei Lieder blieben als "Soundtrack" des ewigen Kreislaufs aus Hinfahrt, Spiel und Rückfahrt hängen.

Für die Hinfahrt:
"Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann" (Böhse Onkelz)
So zumindest dachten wohl die 750 Fans, die am Samstagmorgen um Punkt 6 Uhr den Sonderzug Richtung Cottbus bestiegen. Eine makellose Vorbereitung, ein harmonisches Traininglager und Neuzugänge wie Steve Gohouri und Mikkel Thygesen machten Hoffnung auf eine erfolgreiche Rückrunde. Und warum sollte der Auswärtsknoten auch nicht in Cottbus platzen, wo die Borussia immerhin noch nie verloren hat? Mit Strohhut auf dem Kopf (Tourmotto: "Alle unter einem Hut") wuchs mit jedem Zugkilometer in Richtung Osten der Glaube an die ersehnte Stunde des Auswärts-Siegers.

Für das Spiel:
"I`m a loser, baby" (Beck)
Wie dumm wir doch waren. Natürlich hatte sich rein gar nichts geändert, und nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit führte Cottbus bereits mit 2:0. Bei den Fans herrschte eine Mischung aus Verzweiflung und Resegnation, die Ultras verließen gar aus Protest das Stadion. 45 Minuten hatten gereicht, um die wochenlang aufgebaute Motivation zerplatzen zu lassen. Immerhin gab es im zweiten Durchgang ein Aufbäumen (oder hat Energie einfach nur einen Gang zurückgeschaltet?) und ein wenig Hoffnung nach Degens spätem Anschlusstreffer, ehe kurz vor Schluss der endgültige Nackenschlag folgte. Alles wie immer also.

Für die Rückfahrt:
"Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen" (Die Ärzte, aus "Westerland")
Was soll man machen, wenn nach einem solchen Rückschlag noch eine achtstündige Rückfahrt auf dem Programm steht? Richtig: Man trinkt ein paar Bier, klagt mit anderen Leidensgenossen über das bittere Schicksal und lässt anschließend die Borussia hochleben. Während auf der anderen Seite des Fensters die Städte nur so vorbeiflogen, platzte der Sambawagen aus allen Nähten. Die dank Alkohol und Schienen stets schnunkelnde Masse feierte den VfL, als wäre nichts gewesen. Man kann eben nicht anders.