KVV Coxyde - Union Saint Gilloise 2:3 (Proximus League, 11.10.2015)

Henri Houtsaegerstadion in Koksijde

Die 2. Liga in Belgien ist eine wahre Sisyphusarbeit. Gerade noch komplett, fehlen plötzlich wieder vier Vereine, langweilig wird dem beglischen Fußball-Freund nie.

KVV Coxyde, Henri Houtsaegerstadion
Und so erschien auch in diesem Jahr mal wieder ein "neuer" Klub auf der Bildfläche. Der KVV Coxyde, bis 2008 noch Fünftligist, spielt erstmals in seiner Vereingeschichte zweitklassig. Also dann: Hin da!

Das Meer in Riech-Weite

Dumm nur, dass es bis zum Glück ein paar Kilometer sind: Das Städtchen Koksijde liegt an der Nordsee, bis Frankreich ist es nur ein Katzensprung. Und so erhielt nach Jahren mal wieder die belgische Bahn den Zuschlag. Ab Welkenraedt und mit Umstieg in Gent war das Ziel schon um 11.30 Uhr erreicht, was früh, aber verständlich war: Sonne und Strand sind eben auch bei frischen Temperaturen eine unschlagbare Mischung.

Gegengerade in Koksijde
Vom Meer zum Stadion benötigt der geneigte Fußgänger etwa 20 Minuten, und für zehn Euro ging es hinein ins Vergnügen. Das ist allerdings eher eingeschränkter Natur: Das Henri Houtsaegerstadion verfügt gerade einmal über eine Kapazität von 3000 Zuschauern, die sich auf zwei Tribünen verteilen: Die kleine "Haupttribüne" auf Höhe der Mittellinie und gegenüber von Eckfahne zu Eckfahne eine überdachte Tribüne mit vier Sitzreihen. Der Rest ist ein Hauch von Nichts.

Union auf dem Vormarsch

Tribüne Henri Houtsaegerstadion
Aber ich will ja nicht meckern. Etwa 1000 Zuschauer versammelten sich in dem Viereck, gut 200 davon drückten dem elfmaligen Meister aus Brüssel die Daumen - übrigens durchaus sangesfreudig. St. Gilloise ist ebenfalls gerade erst aufgestiegen und schickt sich nach einem starken Saisonstart sogar an, erstmals seit 1973 wieder in die oberste Spielklasse zurückzukehren. Das wäre doch mal was.

Auf dem Weg dorthin gelingt heute ein weiterer Schritt, richtig in Gefahr gerät der Sieg eigentlich nie. Die Gastgeber warten dagegen auch nach dem neunten Spieltag noch auf ihren ersten Sieg. Sieht ganz so aus, als ob es das mit der Zweitklassigkeit schon bald wieder gewesen sein könnte.

Per Pedes zum Zug

Unsereins schafft es nach Spielende tatsächlich, den Bus auf der falschen Straßenseite zu nehmen. Das merken wir zwar noch rechtzeitig, der "richtige" Bus ist da aber schon weg. Grmpf. Also geht es zu Fuß zurück zum Bahnhof, der leider am Arsch der Welt und genau genommen sogar auf dem Gebiet der Nachbarstadt Veurne liegt. 4,5 Kilometer sind das, aber wir sind ja noch jung.

Um 22.35 Uhr rollt die Bahn schließlich in Welkenraedt ein. Spät, aber egal. Denn am Ende war er vor allem schön, der Tag am Meer.

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