SC Delbrück - Schalke 04 II 4:0 (Oberliga Westfalen, 9.12.2007)

Das AM-Stadion im Laumeskamp zu Delbrück Adventszeit ist Spielabsage-Zeit - auch in der Oberliga Westfalen. Dass der Hinweis "Wir spielen auf jeden Fall. Notfalls auf dem Kunstrasenplatz", keine große Hilfe ist, ist leider nur schwer verständlich zu machen. Also zwei Stunden ins Auto gesetzt, nervös gen Himmel geschaut, Ersatzspiel rausgesucht und unmittelbar nach Ankunft den erstbesten Ordner die entscheidende Frage gestellt: Stadion oder Nebenplatz? Die Antwort: Stadion! Geht doch.

Selbiges nennt sich im nahe Paderborn gelegenen Örtchen Delbrück "AM-Stadion" - auch wenn sich überall noch der alte Name "Stadion Laumeskamp" findet. Seit dem sportlichen Höhenflug des DSC hat sich hier einiges getan - so schnell, dass selbst die Vereinshomepage nicht mehr mitkommt. "Der Aufstieg der 1. Mannschaft in die Verbandsliga (sic!) ist Anlass und Ansporn zum Bau der Tribüne. Viele andere Vereine, selbst in den unteren Spielklassen, häufiger noch bei den größeren Sportanlagen der Landes- und Verbandsligisten, bieten ihren Zuschauern Sitztribünen oder zumindest überdachte Stehplätze. Wir möchten nicht (im Regen) dahinter zurückstehen", Das AM-Stadion im Laumeskamp zu Delbrückheißt es da schön formuliert, aber etwas veraltet.

Und so findet sich im Laumeskamp inzwischen eine kleine, mit 400 Sitzschalen ausgestattete und natürlich überdachte, Sitztribüne. Auf der Gegengeraden stehen weitere drei Stufen zum Stehen zur Verfügung, komplettiert wird das Ganze hinter einem Tor mit der "E.ON Westfalen Weser Fantribüne". Was pompös klingt, besteht ebenfalls nur aus wenigen Stehstufen, die etwas kurios keinen Blick mehr auf die (ohnehin ramponierte) Aschenbahn zulassen.

Kämpfen, Siegen und Frohe Weihnachten

Das AM-Stadion im Laumeskamp zu Delbrück Immerhin 657 Zuschauer sind gekommen, um den DSC gegen den Tabellenführer aus Gelsenkirchen zu unterstützen. Während die heimischen Anhänger hinter einem "Kämpfen und Siegen für den DSC"-Plakat auf oben genannter "Fantribüne" Platz nehmen, verteilen sich etwa 40 Blau-Weiße im Stadion. Die jüngeren davon haben ein handgemaltes Spruchband ("Frohe Weihnachten U23 - Unsere Zukunft") mitgebracht, zeigen sich etwa zehn Minuten lang motiviert, verstummen dann aber doch für den Rest des Spiels.

Damit mag auch der Spielverlauf zu tun haben, denn die Gäste kassieren trotz ihrer Favoritenrolle wie schon im Hinspiel eine Niederlage. Und eine hochverdiente zudem. Verantwortlich dafür zeichnet sich ein Herr namens Raffaele Wiebusch, der die Treffer eins, zwei und drei selber markiert und schließlich noch einen (schmeichelhaften) Foulelfmeter herausholt. Den darf er zwar nicht selber schießen, wird bei seiner Auswechslung aber dennoch mit dem verdienten Applaus bedacht. Die Schalker dagegen schleichen etwas bedrückt vom Feld, obwohl sie doch weiterhin Spitzenreiter sind. Das aber auch nur, weil Verfolger Preußen Münster unfreiwillig pausieren musste. Adventszeit ist nämlich Spielabsage-Zeit.