FCV Dender EH - KVSK United Overpelt-Lommel 1:0 (Tweede Klasse, 8.10.06)

Der Blickfang des StadionsFusionieren ist in Belgien in etwa so beliebt wie Pommes essen oder Erdbeerbier trinken. Ein hervorragendes Beispiel für das muntere Zusammenschließen ist Zweitliga-Aufsteiger FCV Dender EH, dessen Entstehung wohl nur mit Hilfe eines verschlungenen Stammbaums verständlich wird. Einen Teil der Geschichte verrät immerhin das Wortungetüm FCV Dender EH. Für Freunde des Detektivspiels: Das "FC" erinnert an den KFC Denderleeuw, das "V" steht für Verbroedering Denderhoutem, "Dender" ist der kleinste gemeinsame Nenner beider Klubs, und Eendracht Hekelgem ("EH") hat irgendwie auch noch seine Finger im Spiel. Alles klar? Fortgeschrittene dürfen sich an dieser Stelle gerne mit Gegner KVSK United Overpelt-Lommel auseinander setzen...

Seit 2005 jedenfalls tritt der FCV Dender EH unter seinem derzeitigen Namen an und schaffte prompt den Sprung in die zweite Liga. Hier spielt der Neuling bisher eine überragende Rolle: Nach sechs Spieltagen liegen die Rot-Blau-Schwarzen (viele Fusiuonen = viele Farben) mit 16 Punkten überraschend auf Platz eins und können sich mit einem Heimsieg gegen Lommel vorzeitig die Meisterschaft der ersten Periode und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde 2007 sichern.

Kleine Meisterfeier am 7. Spieltag

Tribünen Marke Standardbau auf zwei der vier Seiten Etwa 2000 Zuschauer im Florent Beeckman Stadion sorgen für einen sehr guten Besuch, auch die Gäste haben immerhin 150 lautstarke Anhänger mitgebracht. Zu sehen bekommen diese ein munteres und zunächst ausgeglichenes Spiel, in dem der FCD immer stärker wird, besonders in der zweiten Halbzeit zahlreiche Chancen vergibt und in der 89. Minute doch noch zum verdienten 1:0 kommt. Als der Schiedsrichter abpfeifft, ist die kleine Sensation perfekt: Der Periodentitel geht an den Aufsteiger, die Spieler fallen übereinander her, und aus den Lautsprechern ertönt "We are the champions".

Das Florent Beeckman Stadion wurde erst im Jahr 1997 erbaut und ist entsprechend gut in Schuss. Blickfang ist eine gar nicht so große, dafür aber sehr eigenwillige überdachte Stehtribüne, neben der sich weitere stark frequentierte Betonstufen finden. Auf der Geraden gegenüber sowie im Gästebereich hinter einem Tor findet sich jeweils eine für Belgien (oder auch die Niederlande) typische kleine Sitzplatztribüne mit vorgelagerten Treppenaufgängen. Hinter dem zweiten Tor schließlich bieten weitere acht Stufen Platz zum Stehen. Alles in allem eine gelungene Anlange, so dass die Feststellung bleibt, dass Verein, Stadion und Fans durchaus eine Bereicherung für die Liga sind.