Die 2. Liga Belgiens gleicht einer Sisyphusarbeit. Nicht nur die ständigen Aufsteiger vermiesen mir seit Jahren die Komplettierung, nun bauen selbst kleine Klubs wie Dessel auch noch neue Stadien. Aber es hilft ja nichts: Hin da.
Um ein Haar wäre es mir sogar durchgegangen, dass in Dessel ein neues Stadion steht. Denn das Armand Melis Stadion gleicht der alten Heimat an der
Lorzestraat doch sehr, einige Elemente machten gar die kurze Reise an den Stadtrand mit. Häufig (siehe
hier) werden beide Stadien in einen Topf geworfen.
Achtung, Verwechslungsgefahr
In Wirklichkeit handelt es sich freilich um zwei verschiedene Stadien, dennoch fuhr ich zunächste die Lorzestraat an. Ein einsamer Flutlichmast erinnert dort noch an das einstige Stadion, der Rest ist bebaut oder zugeschüttet worden. Schade.
Die neue Spielstätte liegt wie erwähnt leider nicht mehr im Zentrum, sondern schon außerhalb des Stadtgebietes, ist aber für einen Neubau recht schnuckelig. 4300 Zuschauer finden hier Platz, auf den Längstseiten gibt es jeweiles eine kleine Tribüne mit Sitzplätzen, und drumherum gibt es schon viel Raum zum Stehen. Nichts Wildes, aber schon in Ordnung.
Aalst auf dem Weg nach oben
Geschätzte 800 Zuschauer haben an diesem Mittwoch ebenfalls nichts besseres vor und erleben einen unterhaltsamen Kick mit zwei Toren, viel Leidenschaft und einem besseren Niveau als erwartet.
Besonders erfreulich: Auch Ex-Erstligist Aalst, der nach seiner Pleite 2002 derzeit die Rückkehr in die Erstklassigkeit anstrebt, hat ein Häufchen Fans mitgebracht, die etwa 100 Anhänger machen auch gut Lärm und sorgen nach den Toren für ein hübsches, britisches "Roar" in ihrem Block. Kein Wunder - zwei Spiele, zwei Siege, das lässt sich doch sehen. Dessel dagegen bleibt ohne Punkt Schlusslicht der Tabelle. Könnte eine schwierige Saison werden.
Meiner einer darf nach der Rückkehr immerhin im alten Informer die Liga als komplettiert abhaken. Wären da nicht diese nervigen Aufsteiger. Zaventem - dich krieg ich auch noch!