Strömsgodset Drammen – Viking Stavanger 1:2 (Tippeligaen, 9.6.2007)

Intro der Heimkurve

Eine vernünftige Vorbereitung gehört bekanntlich zum Hoppen wie Ernie zu Bert und Marianne zu Michael. Den eigentlich Reiz machen daher die unvorhergesehenen Ereignisse aus - so wie Besuche auf norwegischen Polizeirevieren, der deutschen Botschaft in Oslo, herrlichen Sandstränden oder gar dem „Ende der Welt“...

Haupttribüne

Doch von vorne. Nach Ankunft des Zehn-Euro-Fliegers von Hahn nach Torp hieß es zunächst, sich dem norwegischen Wetter anzupassen. Was angesichts von 30 Grad bedeutete: Lange Hosen aus, kurze Hosen an. Eigentlich eine schöne Sache, wenn der anonym bleiben wollende Mitfahrer Andre F. - halt, das ist zu offensichtlich, nennen wir ihn lieber A. Füsgen - dabei nicht seine Geldbörse auf das Autodach gelegt hätte. Machen wir es kurz: Trotz zweistündiger Suche fand sich das Ding nicht wieder, also ab zur Polizei in Sandefjord und den Vorfall zu Papier gebracht. Nicht gerade ein geglückter Auftakt…

Vier Stunden später als geplant konnte es somit endlich losgehen. Die erste Fahrt führte (Achtung, liebe Fanzine-Leser!) bis ans Ende dieser Welt – nämlich nach „Verdens Ende“. Das dortige Sonnenbad wurde einem möglichen Drittligaspiel in Tonsberg vorgezogen – wüste Beschimpfungen bitte an baedw@gmx.de. Spiel eins stieg somit erst am Abend im Oslo-nahen Drammen.

Außenansicht

Strömsgodset verspielt Führung vor 5943 Zuschauern

Der dortige Fußball-Stolz nennt sich „Strömsgodset“, wurde 1970 norwegischer Meister und feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen – als Aufsteiger immerhin in der ersten Liga. Am neunten Spieltag kommt es zum Mittelfeldduell mit Viking Stavanger, das sich exakt 5943 Zuschauer nicht entgehen lassen. Immerhin 300 davon drücken dem Gast von der Westküste die Daumen. Zum Einlaufen beschränken sich diese auf das Schwenken zweier Fähnchen,während die Heimfans vier große Fahnen sowie zwei Spruchbänder präsentieren.

Gästekurve

Das Spiel ist lange Zeit, nun ja, einfach schlecht. Erst in der 53. Minute weckt ein Eigentor eines Viking-Verteidigers beide Mannschaften aus dem Sommerschlaf. Die Gäste erweisen sich in der Folgezeit als spielstärker und sorgen mit Treffern in der 68. und 83. Minute tatsächlich noch für einen umjubelten Auswärtssieg.

Das Marienlyst-Stadion liegt unweit des Flusses Drammenselva unmittelbar neben einem ebenfalls ansehnlichen Leichtathletikstadion. Die 8500 Plätze verteilen sich auf zwei Längsttribünen (je 3200), eine Hintertortribüne für die Heimfans (1100) sowie 1000 Stehplätzen auf einer Art Grashügel, der den Gästen vorbehalten ist. Seit 1967 trägt „Godset“ seine Heimspiele in dem bereits 1924 eröffneten und im Volksmund als „Gamle Gress“ bekannten Rund aus. Fazit: Nettes, kleines Stadion, in seiner Bauweise vielleicht ein wenig zu „holländisch“.

Nach dem Schlusspfiff hieß es auf nach Oslo, kurzes Einchecken im preiswerten Vierbettzimmer (Gruß an den indischen Mitbewohner Panjabi MC) und ab ins Nachtleben. Das ist bekanntlich teuer, aber auch lustig und im Juni vor allem eines – nämlich hell. Schon bei Tageslicht verabschiedeten wir so um 4 Uhr ins Reich der Träume... Tag zwei