Der TSV Eching war einst eine durchaus große Nummer: 1983 etwa stieg der Klub in die drittklassige Bayernliga auf und mietete für das Heimspiel gegen 1860 München mal eben das Olympiastadion - aus Sicherheitsgründen, versteht sich. Bis heute ist die Begegnung das einzige Amateurspiel, das je dort ausgetragen wurde.
Insgesamt fünf Jahre kickte Eching in der Bayernliga, zuletzt 1993. Danach ging es langsam bergab - und nach dem Abstieg im Jahr 2022 heißt die triste Gegenwart sogar nur noch Kreisliga.
Eine Tribüne und viele Stufen
Einen Blick wert ist aber weiterhin das im Juli 1980 eingeweihte Stadion an der Dietersheimer Straße. Seit 1993 hört dieses auf den Namen Willi-Widhopf-Stadion nach dem 1992 tödlich verunglückten dritten Vorsitzenden des Klubs, der maßgeblich am Bau der Anlage beteiligt war.
Zu sehen gibt es dort eine recht nette, kleine Tribüne und gegenüber auf der gesamten Breite sechs Stufen mitsamt einem kleinen (offensichtlich nicht mehr genutzten) Sprecherturm. Und dann ist da natürlich noch die Sportgaststätte, von deren Terrasse aus heute wohl die meisten der insgesamt 100 Zuschauer das erste Heimspiel der Saison verfolgen.
Nebenplatzgefahr gebannt
Für 5 Euro gab es immerhin ein Ticket und das erhoffte "Ja" auf meine Frage, ob denn überhaupt im Stadion gespielt wird - das nur auf dem Nebenplatz vorhandende Flutlicht hatte mich angesichts der Anstoßzeit um 19.00 Uhr einen Kick nebenan fürchten lassen. Irgendwie ging es dann aber doch.
Mit im Gepäck war erneut der ein Jahr alte Sohnemann, dem vor Anpfiff prompt von einem netten Mann ein Ball zugeworfen wurde - was für mich bedeutete, während des Spiels quasi ohne Unterbrechung mal Sohn und mal Ball hinterherlaufen zu dürfen. Zwei der drei Tore habe ich dennoch gesehen. Ha!