EM 2012 in Warschau (3. bis 30. Juni)

Ein paar Worte vorweg: Mein vierwöchiger Aufenthalt in Warschau (und Krakau) hatte nicht viel mit Groundhopping zu tun und beschränkte sich am Ende auf den (mehrfachen) Besuch nur eines Stadions. Daher fällt dieser Bericht etwas kürzer aus als gewohnt.

EM-Eröfnungsspiel im Nationalstadion in Warschau
Polen - Griechenland 1:1 (EM-Eröffnungsspiel, 8.6.2012)

Fünf Tage schien die Sonne über Warschau, dann öffnete vor dem EM-Eröffnungsspiel der Himmel seine Schleusen. Der heftige Platzregen fegte die Straßen rund um das Nationalstadion leer, wo gerade noch Polen mit Griechen gefeiert und etliche Fans mit Pappschildern nach Tickets gesucht hatten. Übrigens auch manch bekanntes Hopper-Gesicht. Flucht ins Cafe oder ins Stadion? Ich entschied mich für letzteres und stimmte mich zwei Stunde lang auf den EM-Start ein.

Das Stadion: Schön gelegen, direkt an der Weichsel und sogar von der etwas höher gelegenen Altstadt zu erblicken. Das Spiel: Starker Beginn der Polen vor 56.070 lautstarken Zuschauer, doch danach kam nicht mehr viel. Im gesamten Turnier, wohlgemerkt. Immerhin wurde Ersatzkeeper Tyton zum Titan und hielt einen Elfmeter. Am Ende schien auch wieder die Sonne, und der Schlachtgesang "Polska Bialo Czerwoni" hallte bis in die frühen Morgenstunden durch mein Hotel-Fenster.

Das Nationalstadion in Warschau
Griechenland - Russland 1:0 (Vorrunde, 3. Spieltag, 16.6.2010)

Acht Tage später war das Warschauer Nationalstadion erneut das Tagesziel, zuvor hatte es mich gleich mehrfach nach Krakau verschlagen. Die 4,5 Stunden auf der Landstraße boten immer wieder Abwechslung: Geschniegelte Dorfbewohner auf dem Weg zur Kirche, Raststätten mit offenem Grill (Krakauer!) oder leicht bekleidete Frauen am Straßenrand. Langweilig wurde es nie, erst recht nicht in Krakau, wo freilich auch ein Blick in die Stadien von Wisla und Cracovia geworfen wurde.

ZUrück in Warschau stand ein hübsches Spiel mit überraschendem Ausgang auf dem Programm: Griechenland warf Russland aus der EM und feierte fast wie 2004. Tja, liebe Russen, die zahlreichen großspurigen Aufkleber rund ums Stadion hättet ihr euch wohl sparen können...

Deutschland - Italien 1:2 (EM-Halbfinale, 28.6.2010)

Offizielle Choreo
Ein EM-Halbfinale mit deutscher Beteiligung, es geht schlechter. Also wenige Stunden vor Anpfiff noch zum Friseur und mich feingemacht - nein, nicht für das Spiel, sondern für eine Hochzeit, auf der ich zwei Tage später eingeladen war. Der Figaro sprach natürlich kein Englisch und legte mir ein Bilderbuch mit vielen gut frisierten Menschen vor. Cristiano Ronaldo war nicht dabei. Wayne Rooney auch nicht. Am Ende war ich dennoch halbwegs zufrieden.

Frisch frisiert ging es per pedes über die Weichsel in die Arena, wo schon die deutsche Aufstellung für erste Zweifel am Gelingen der Final-Mission aufkommen ließ. Leider kam es, wie befürchtet, Herr Balotelli durfte erst seine Schussstärke und dann seinen muskulösen Oberkörper präsentieren, und schwupps, schon war Deutschland draußen.

Zwei Tage später galt das auch für mich: Mit dem Umweg zu besagter Hochzeit am Vierwaldstätter See - STRESS - hatte das schöne Mönchengladbach mich endlich wieder. Wann geht die Bundesliga noch gleich los?

Brim-Bram-Borium vor dem Halbfinale Inoffizielle Choreo baedw.de