GD Estoril Praia - FC Porto 2:2 (Liga Zon Sagres, 22.9.2013)

Estadio Antonio Coimbra da Mota

Das Heimspiel von Estoril Praia gegen Meister FC Porto war das einzige meiner Tour, bei dem ich ein wenig Sorgen um die Ticketsituation hatte. Nur 5000 Zuschauer fasst das Stadion in dem Seebad westlich von Lissabon, und daher ging ich auf Nummer sicher.

Haupttribüne bei Estoril Praia
Gleich am Sonntagmorgen, noch vor dem Spiel von Fabril Barreiro, fuhr ich die Küste entlang nach Estoril und schlug für 15 Euro zu.

Etwa acht Stunden später stand ich an gleicher Stelle, durchaus mit großen Erwartungen. EL-Teilnehmer Estoril gegen den großen FC Porto, da wird doch wohl was gehen? Nun nur zum Teil. Besonders vom FCP hatte ich doch etwas mehr erwartet.

Bekreuzigung zum Anstoß

Zwar füllten die etwa 1500 Gästefans fast die komplette Gegengerade, richtig laut wurde es aber irgendwie nie. Und der fleißig präsentierte Doppelhalter "Cascais on Tour" wirkte auch irgendwie etwas fehl am Platz, beträgt die "Tour" von Cascais nach Estoril doch exakt 5,6 Kilometer... Lässig dagegen die Capos, von denen einer sich mit dem Anpfiff bekreuzigte. Hatte was.

Flutlicht über dem Estadio Antonio Coimbra da Mota
Zwei Tribünen, kein Meer in Sicht

Am Ende waren es 4689 Zuschauer. Besser als gedacht präsentierte sich immerhin der vergleichsweise kleine Heimblock, der ständig in Bewegung war und nach den beiden Ausgleichstreffern auch hübsch durchdrehte. Fast hätte es sogar gereicht, dem FCP die erste Niederlage seit dem 29.1.2012 (!) zuzufügen.

Oltras Camon Yellow
Das Estadio Antonio Coimbra da Mota liegt leider nicht direkt am Meer, sondern ein paar Kilometer im Landesinneren. Viel zu bieten hat die 1939 eröffnete, auch als "Campo da Amoreira" bekannte Arena nicht: Tribünen gibt es nur auf den beiden Längsseiten, nur eine davon ist überdacht. Bei der EM 2004 schlug hier Schweden sein Lager auf und kam immerhin ins Viertelfinale.

Blocksperre und Schlagstock

Nach dem Schlusspfiff sorgt die wenig schlaue Idee einer Blocksperre für die Porto-Fans für Unmut. Vier Polizisten versperren 15 Minuten lang den einzigen Ausgang und müssen sich einige Beleidigungen anhören, bis schließlich das Gedränge zunimmt, von hinten Gegenstände fliegen und die Lage eskaliert. Der Schlagstock wird geschwungen und auch eingesetzt, viele Fans weichen zurück, andere drängen nach vorne. Dann endlich geben die Polizisten den Ausgang frei und die Lage entspannt sich. Sinnlos!

Damit ist das Wochenende beendet, der Spieltag aber noch nicht: Am Montag geht es über das Cabo da Roca, den westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, zurück in Richtung Norden nach Pacos de Ferreira.

Fans des FC Porto in Estoril  Sonnenuntergang  Cabo da Roca

Campo da Amoreira von Estoril Praia