Derby-Zeit in Mönchengladbach! Zum vielleicht letzten Mal für längere Zeit schaute der 1. FC Köln im Borussia-Park vorbei, sind die Domstädter doch als Tabellenletzter seit 16 Spielen ohne Sieg und taumeln schnurstracks der 2. Liga entgegen. Der letzte Sieg - man ahnt es - war ausgerechnet das 2:1 im Hinspiel, als der VfL erschreckend wenig Gegenwehr zeigte. Wiedergutmachung war also angesagt.
Zunächst war die Bühne jedoch den Fans vorbehalten. Während die Gäste nach diversen Entgleisungen in den letzten Jahren - mit dem Höhepunkt der Leuchtraketen auf Jörg Stiel sowie andere Fans - jegliches optische Material untersagt bekamen, gab es auf Seiten des VfL eine beachtenswerte Choreo mit Anlehnung an Asterix und Obelix zu sehen (s. Foto). Sicherlich die bisher beste Aktion im neuen Stadion. Zusätzlich fanden während des Spiels einige treffende Spruchbänder ihren Platz am Zaun, wo im Übrigen auch zwei FC-Zaunfahnen präsentiert und in den Banner-Himmel verabschiedet wurden.
Pfiffe zur Halbzeit
Nicht ganz so gut war die Stimmung in der Kurve. Für ein Derby lange Zeit doch eher mau, nur selten sprang der Funke vom Spielfeld auf die Zuschauer über. Das Spiel bot selbstredend wenig Anlass zu Euphorie, nichtsdestotrotz kommen scheinbar immer mehr Fans mit einer "Jetzt unterhaltet uns mal schön"-Einstellung ins Stadion. Und dann wird eben gepfiffen, wenn es zur Halbzeit nur 0:0 steht. Schließlich hat man ja bezahlt.
Auf dem Feld begann der FC stark, konnte seine guten Chancen jedoch nicht verwerten und geriet nicht zuletzt nach der Roten Karte gegen Roland Benschneider (28.) immer mehr ins Hintertreffen. Nutzen konnte der VfL seine numerische Überlegenheit allerdings erst nach der Pause, als zunächst Christian Lell mit einem - mal wieder - Eigentor die Gladbacher Führung köpfte, die Oliver Neuville zum 2:0-Endstand ausbaute. Der erste Erfolg 2006 und erste Y-Sieg seit dem 3. August 2003 war perfekt!