Mein erster Gedanke, als de Camargo das 1:0 gemacht hatte: "Shit! Können wir nicht einfach 0:3 verlieren, so wie immer?". Denn ich wusste: Die nächste halbe Stunde wird nicht gut für meine Gesundheit.

Und sie wurde nicht gut für meine Gesundheit. Und war dennoch unbezahlbar. Der schönste Moment: Als der Stadionsprecher eine "Auswechslung in der 82. Minute" durchgab - und ich nur dachte: "Waaas? Schon 82 Minuten?". Und bei der Vorstellung, jetzt und hier und heute zu gewinnen, sich alle Armhaare aufrichteten, während irgendein Hormon, gegen das Adrenalin nur ein Placebo ist, mit aller Macht durch meine Adern pumpte.

2 aus 44

Zehn quälende Minuten später dann der Abpfiff - besser als jede Droge! Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Verein so kurz nach Bochum in der Lage ist, erneut solche Emotionen auszulösen. Danke dafür!

Denn dieser Sieg war nicht alltäglich. Im 44. Anlauf gewann die Borussia zum zweiten Mal in München - nur wer diese Statistik kennt, weiß, was dieses 1:0 für die Gladbacher Fanseele bedeutet.

Ach komme doch, was wolle...

Da nimmt man dann auch die eine oder andere Unannehmlichkeit in Kauf. Über ne Stunde im Arena-Parkhaus gestanden? Egal. Auf der Rückfahrt geblitzt worden? Pah. Die kack Arena-Card mit 4 Euro Guthaben im Mietwagen vergessen? Geschenkt. 3.30 Uhr im Bett, 5.30 Uhr aufstehen und ab ins Büro? Geht schon irgendwie.

Fazit: Wir haben in München gewonnen - genau dafür machen wir den ganzen Scheiß.

Merci!