1.FC Kaiserslautern - Borussia 3:2 (5.8.01.)

Alles schon mal dagewesen AOL-Arena hin und her - was der FCK mit seinem Betze gemacht hat, ist keinen Deut besser als die Machenschaften der Hamburger Seelenverkäufer. Jeglicher Freiraum wurde in der Sommerpause genutzt, um Werbung für die Deutsche Vermögensberatung anzubringen: Tatsächlich gibt es im weiten Rund nicht eine einzige Bande mehr, die noch für etwas anderes wirbt! Keine Coca-Cola, kein Diebels - noch nicht einmal die in jedem anderen Stadion der Republik übliche Reklame der örtlichen Sparkasse ist zu finden. Stattdessen: Deutsche Vermögensberatung hier, Deutsche Vermögensberatung da. Das Fatale: Deren Farben sind ausgerechnet Schwarz und Gelb, mit der Folge, dass das Fritz-Walter-Stadion jetzt eher wie die Heimstätte des BVB denn die der Pfälzer aussieht. "Wir wollen ein rot-weißes Stadion!" stand dann auch auf einem Lauterer Spruchband - hoffentlich hats jemand gesehen. Vielleicht als Entschädigung prangt dafür jetzt ein schönes großes Schild über der Lauterer Fankurve. Falls diese mal vergessen haben, wo und wer sie überhaupt sind, brauchen sie nur einen Blick darauf zu werfen: "Westtribüne. Super Fans!" steht da riesengroß. Natürlich in Schwarz-Gelb. Geht es peinlicher?

Zum Spiel: Angefeuert von 5000 Borussen legten die Gladbacher in der zweiten Halbzeit ein 2:0 vor, doch die Erinnerung an den April 1998 ließ einen zunächst nur verhalten jubeln. Und, natürlich, es kam exakt wie damals: In der 94. Minuten fiel noch das 2:3 - in Lautern wird halt so lange gespielt, bis der FCK gewonnen hat. Geknickt, aber erhobenen Hauptes durfte die erste "Erstliga-Rückfahrt" seit mehr als 2 Jahren angetreten werden, die genutzt wurde, ein wenig über die Halbzeitereignisse zu sinnieren. Nach den Cheerleadern ("Die Cheerleader der Deutschen Vermögensberatung" übrigens - soviel dazu) durfte da nämlich ein Lautrer Fan auf eine Torwand schießen, bevor er anschließend vom Stadionsprecher zu einem kurzen Interview gebeten: Dessen Ende: "Möchtest du noch jemanden grüßen?" - "Ja, 3:1". Bitte. Danke. (ER)