1. FC Köln - Borussia 1:1 (19.03.10)

Das Müngersdorfer Stadion in Köln

"Estocada" nennt sich der Todesstoß beim Stierkampf, und genau der fehlte im Derby gegen Köln. Wenn die Heimfans schon beginnen, eigene Spieler auszupfeifen, wenn "Soldo raus" durch das Stadion hallt, und wenn die Kölner Spieler zahlreiche Pässe in des Gegners Füße spielen - dann muss der Sack einfach zugemacht werden. Schade eigentlich, dass am Ende nur ein 1:1 auf der Anzeigetafel stand.

Gladbachfans in Köln Den Sack nicht zugemacht

Vorausgegangen war ein Derby, das sportlich eher enttäuschte, dafür aber auf den Rängen endlich mal wieder überzeugte. Anders als beim Hinspiel zeigten sich beide Seiten recht gut aufgelegt, wobei ich einfach mal die schwarz-weiß-grüne Brille aufziehe und dem Gästeblock einen leichten Vorteil gebe - besonders dank des mehrminütigen, lautstarken Wechselgesangs, dem die Kölner nur andachtsvoll lauschen konnten. Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass auch die Kölner ihre starken Phasen hatten.

Nach der Pause war dann zunächst irgendwie die Luft raus, ehe die Reus'sche Führung zu einer Explosion der Emotionen führte. Eigentlich schien das Ding danach gelaufen - die Rot-Weißen begannen mit der Selbstzerfleischung, die ersten Fans waren schon auf dem Heimweg, und dann fiel er eben doch noch, der Ausgleich. Schade, schade, aber sagen wir mal so: Nach Europapokal-Arithmetik haben wir diese Saison dank des Auswärtstores gewonnen :-)

Planlose Polizei

Und dann noch ein Wort zur Polizei: Welchen Sinn hat es bitteschön, mehrere tausend Gästefans nach dem Spiel durch einen ein Meter breiten Spalier gehen zu lassen? Das unübersichtliche Gedränge und Geschubse war so vorprogrammiert! Als dann Böller gezündet wurden, war das Chaos perfekt, Frauen und Kinder mittendrin. Und wie reagieren die Herren Beamten? Statt einfach den Weg frei zu machen und alle nach Hause gehen zu lassen, wird mit Pfefferspray gezielt in die Augen der Fans gesprüht. Das hat mit planvollem Vorgehen nichts zu tun - das ist schlicht dilettantisch!