Karlsruher SC - FC Nöttingen 1:0 (BFV-Pokalfinale in Forst, 15.5.2013)

Waldseestadion in Forst

Das Pokalfinale am 15. Mai, es war seit Saisonbeginn mein großer Traum. Nur leider das in Amsterdam, nicht das in Forst... Also gut, dann geht's halt nach Baden, wo immerhin der BFV-Pokalsieger ermittelt werden sollte, der im Sommer im DFB-Pokal antreten darf.

Volle Tribünen im Waldseestadion
Womit wir beim ersten Haken wären: Denn der KSC war exakt vier Tage zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegen - und damit ohnehin für den DFB-Pokal qualifiziert. Auch Oberligist FC Nöttingen stand somit schon vor Anpfiff als Teilnehmer der Hauptrunde fest, das heutige Spiel hatte so mehr oder weniger nur noch den Charakter eines Freundschaftsspiels.

Schnitzel heiß begehrt

Leider wirkte sich das auch auf die Stimmung aus. Bezeichnend: Der einzige (!) Gesang während der gesamten 90 Minuten lautete "Alles außer Schnitzel ist scheiße", nachdem die Stadionsprecherin in der 80. Minute verkündete hatte: "Und hier noch eine Durchsage für alle Zuschauer: Es gibt wieder Schnitzel." Zumindest gute Stimmung herrschte also unter den immerhin 2455 Zuschauern, die zum Großteil dem KSC die Daumen drückten. Warum der frisch gebackene Aufsteiger aber nicht zumindest ein wenig angefeuert wurde - keine Ahnung.

Haupttribüne bei Germania Forst
Und so wurde das Spiel - ich gebe es zu, warum auch nicht - eher langweilig. Zumal der KSC seine Überlegenheit locker ausspielte, in der 18. Minute in Führung ging und den Vorsprung meist souverän und nur am Ende etwas glücklich nach Hause brachte.

Neutraler Schauplatz trotz "Freundschaftspiels"

Lange Zeit offen war der Schauplatz des heutigen Finales. Eben weil es sportlich um nicht mehr viel ging, hoffte Nöttingen bis zuletzt, die Begegnung im eigenen Stadion austragen zu dürfen. Noch der BFV entschied anders und vergab das Endspiel nach Forst - eine Gemeinde im Landkreis Karlsruhe mit 8000 Einwohnern, einem ehemaligen Bundesligisten im Gewichtheben (AC Forst) und einem Landesligisten im Fußball (FC Germania). Letzterer spielt im Waldseestadion, dem heutigen Spielort.

Das Waldseestadion hat nicht nur einen schönen Namen, sondern liegt auch recht hübsch im Grünen - und, genau, in der Nähe eines Waldsees. Der Ausbau beschränkt sich auf eine Seite, die ist dafür mit einer recht schicken Tribüne durchaus gelungen. Außen gibt es Stehplätze, innen einige Sitzschalen, insgesamt kommt die 1995 eröffnete und auch für Leichtathleten geeignete Anlage auf ein Fassungsvermögen von 5000. Heute ist es also gut zur Hälfte gefüllt - kein gleichwertiger Ersatz für Amsterdam, aber immerhin.

KSC-Fans gegen Nöttingen  Gegengerade mit Grün  BFV-Pokalsieger 2013