FC Getafe - Real Madrid 1:2 (Primera Division, 14.10.2017)

Coliseum Alfonso Perez des FC Getafe

Vom "Super-Samstag in Madrid" schrieb die Marca an diesem Morgen, ganz falsch lag sie damit nicht. Den Auftakt machte bereits um 16.15 Uhr das kleine "Derbi" zwischen dem FC Getafe und Real Madrid, das alles bei noch immer lauschigen 28 Grad und in kurzer Hose. Es geht schlechter.

Coliseum Alfonso Perez
Das billigste Ticket für 60 Euro hatten wir uns zur Sicherheit bereits im Vorfeld gesichert, dabei wäre das gar nicht nötig gewesen: Ausverkauft war das nur 17.393 Plätze bietende Coliseum Alfonso Perez gegen den großen Nachbarn nämlich nicht, am Ende dürften es etwa 16.000 Zuschauer gewesen sein. Vielleicht hätte mal jemand den ganzen japanischen Touristen, die regelmäßig das Bernabeu fluten, sagen sollen, dass Cristiano Ronaldo nur eine S-Bahn-Fahrt entfernt zu sehen ist...

Zwei Ronaldos auf dem Platz

Von einer besonderen Derby-Atmosphäre war leider nichts zu spüren: Die wenigen aktiven Getafe-Fans hinterm Tor schwenkten ein paar Fahnen, die etwa 200 aktiven Real-Anhänger ebenso - das wars. Auffällig übrigens, wie viele Real-Sympathisanten sich im gesamten Stadion verteilten, bei den Toren jubelten sogar mehrere Hanseln in der Getafe-Kurve. So ist das eben mit Real Madrid.

Stadion des FC Getafe
Lustig wurde es immerhin, als nach etwa 20 Minuten ein zweiter Cristiano Ronaldo auf dem Rasen auftauchte. Ein Flitzer hatte es in kompletter CR7-Montur auf den Rasen geschafft, wurde aber leider nicht angespielt - schade eigentlich. Stattdessen lief er kurz zum echten Ronaldo, der solche Vorfälle ja inzwischen gewohnt ist und gelassen reagierte, und wurde dann von den Ordnern abgeführt. Der reale Ronaldo schaffte nach der Pause das Kunststück, einen Ball aus einem Meter Entfernung neben das Tor zu setzen, ehe er wenige Minuten vor Schluss mit seinem ersten (!) Saisontor doch noch den Sieg klar machte.

Bayerisches Wunder

Das 1996 eröffnete Stadion ist wie erwähnt kleiner, als es zunächst wirkt. Die vier geschwungenen Tribünen geben insgesamt ein gar nicht so schlechtes Bild ab, überdacht ist nur die Haupttribüne. 2008 schaffte Bayern München hier das "Wunder von Getafe" (3:3 nach Verlängerung), 2010 gewann Turbine Potsdam hier das Finale der Champions League der Frauen. Nur der Vollständigkeit halber :-)

Mit dem Schlusspfiff ging es mit der S-Bahn zurück ins Zentrum und einmal quer durch das Metronetz in den Osten der Stadt, wo Atletico Madrid seit wenigen Wochen seine neue Heimat hat und heute niemand Geringeren als den FC Barcelona erwartete.

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