Hellerup IK - Sonderjysk Elitesport 1:5 (Viasat Sport Division, 16.9.06)

Die Haupttribüne im Gentofte Stadion Wohl jeder Groundhopper hat im Laufe der Jahre eine Art schwarze Liste erstellt, auf der alle Stadien stehen, bei denen "höhere Gewalt" zu einer vergeblichen Anreise führte. Meist spielt dabei das Wetter eine Rolle, manchmal aber auch kuriose Umstände wie "zu viel Sand auf dem Kunstrasen" wie dereinst beim FC Omniworld. So oder so gilt: Diese "schwarze Liste" muss natürlich so gut es geht abgearbeitet werden. Und so begann die insgesamt dritte Skandinavientour an gleicher Stelle wie die zweite im Vorjahr. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass diesmal kein Regen dem Besuch beim Kopenhagener Zweitligisten Hellerup IK einen Strich durch die Rechnung machte.

Die erneute Reise in den Vorort Gentofte lohnte allemal, steht dort doch das aktuell zweitgrößte Stadion der "Viasat Sport Division": 15.000 Zuschauer passen in das Rund, das seine besten Zeiten allerdings hinter sich hat. Der riesige Eingangsbereich, die wuchtige Haupttribüne sowie die weiten, von Gras bewachsenen Kurven wirken nicht nur veraltet, sondern angesichts dreistelliger Zuschauerzahlen auch eine Nummer zu groß für den HIK. Die 2100 Sitzplätze auf besagter Tribüne sowie die Schalensitzen gegenüber waren auch gegen den Spitzenreiter Sonderjysk Elitesport nur spärlich besetzt, etwa 500 Zuschauer fanden sich letztlich im laut HIK-Homepage "großen, alten und bekannten Gentofte Stadion" ein.

Überwucherte Graswälle hinter den TorenDeutsches Gesangsgut im Gästeblock

Für einen dennoch unterhaltsamen Nachmittag sorgte nicht nur die Gastmannschaft mit ihrem mühelosen und völlig verdienten 5:1-Sieg, sondern auch deren Anhang: Gut 50 Fans hatten die Reise aus Haderslev in die Hauptstadt nicht gescheut und überraschten schon zum Einlaufen mit dem Spruchband "Frihed for Fans" sowie einem bengalischen Feuer. Für noch größere Verwunderung sorgten allerdings die Gesänge während des Spiels. Von "Jetzt gehts los" über "Wir sind die Blauen, wir sind die Weißen, wir sind die Fans, die auf Hellerup scheißen" bis hin zum Refrain von "An der Nordseeküste" hatte der Anhang zahlreiche deutschsprachige Gesänge in petto. Nur vermutet werden kann, dass die Nähe zu Deutschland dabei eine Rolle spielt: Tatsächlich lebt in Haderslev (deutsch: Hadersleben) eine deutsche Minderheit.

Nach der Partie ging es über die Öresundbrücke nach Malmö, wo Mitfahrer Andre nach der Partie Malmö FF - Djurgarden bereits in der Jugendherberge wartete und am Abend bei einem gemeinsamen Bier auf die weitere Tour angestoßen wurde.