1899 Hoffenheim - Borussia Mönchengladbach 2:2 (19.02.2010)

Hoffenheims Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim

Nun durften wir also auch mal: Ein Jahr steht die Rhein-Neckar-Arena inzwischen, Leverkusen, Berlin und Bochum spielten dort schon zweimal, nun durfte "endlich" auch die Borussia ihre Premiere in dem jüngsten aller Erstliga-Stadien geben. Durchaus gespannt ging es also in den Kraichgau, schließlich können noch so viele Fernsehbilder die Eindrücke der eigenen Augen vor Ort nicht ersetzen.

Pyro in Hoffenheim
Nun, was soll man sagen? So schlecht ist das Dingen gar nicht mal. Der überraschend große weil breite Gästeblock etwa muss gelobt werden. Die Sicht aus Selbigem ebenfalls. Die steilen Ränge. Oder die gelungene Dachkonstruktion. Immerhin.

Aufregung schon vor dem Anpfiff

Aber natürlich bleibt das Stadion ein absoluter 08/15-Bau, und natürlich ist es peinlich, wenn der Text von Hoffenheims Vereinslied auf der Anzeigetafel eingeblendet werden muss. Und natürlich hat Popcorn beim Fußball nichts verloren. Aber was will man von einem Verein erwarten, der in seiner offiziellen Historie ernsthaft Punkte wie
"1913: Der lang ersehnte Wunsch nach einer Vereinsfahne kann verwirklicht werden"oder
"1925: Mit neuem Optimismus wird der Bau einer Turnhalle beschlossen" aufführt?

Ein wenig peinlich war allerdings auch, was sich kurz vor Spielbeginn im Gästeblock abspielt. Denn bei aller Begeisterung für das oft schwierige Thema Pyrotechnik: Ein brennendes Bengalo aus wenigen Metern Entfernung auf Kopfhöhe in eine Menge Ordner zu schleudern, ist einfach unter aller Sau. Punkt.

Kleine Hilfe
Mal wieder einen Vorsprung verspielt

Erfreulicher dann das Geschehen auf dem Platz. Zahlreiche Fehler auf beiden Seiten sorgten für einen hohen Unterhaltungswert, hinterließen beim parteiischen Zuschauer aber so manch graues Haar. Erst recht in der Schlussphase. Vorsprünge zu verspielen scheint Borussias Spezialität zu sein. Ein 5:0 in der 88. Minute muss es schon sein, vorher wird sich im VfL-Lager nicht mehr gefreut.

Etwas angesäuert ging es somit auf den ausnahmsweise sehr kurzen Rückweg, der schon nach sechs Kilometern am Nachtquartier in Sinsheim endete. In der örtlichen "Küferschänke" wurde noch zu später Stunde Schäufele-Suppe und Käsespätzle serviert, und dann hieß es ab ins in Bettle.

Fortsetzung folgt.