SV Hüsten 09 - RW Hünsborn 3:1 (17.05.2018, Landesliga)

Stadion Große Wiese in Hüsten

Stadion "Große Wiese" klingt nach dem Acker von Bauer Paschulke, ist aber tatsächlich ein schickes 13.000-Mann-Ding in Arnsberg. 1983 und 1989 war hier sogar die deutsche U21 zu Gast, auf der Laufbahn hüpften und sprinteten einst Stars wie Carl Lewis, Linford Christie oder Heike Drechsler. Also: Hin da.

Tribüne beim SV Hüsten 09
Größtes Stadion im Sauerland

Vor das Vergnügen hat der Liebe Gott bekanntlich die Arbeit gesetzt, und die hieß an diesem Donnerstag: Stau auf allen Straßen. Statt der veranschlagten 1:30 war ich am Ende 3:10 Stunden auf dem Asphalt in und um Düsseldorf, Wuppertal, Schwerte etc. unterwegs. Meine Nerven! Nur gut, dass ich Zeit satt hatte.

Die "Wiese" in Hüsten ist wie erwähnt vor allem dank der Leichtathletik das größte Stadion im Sauerland. Zwar waren auch die Fußballer von SuS Hüsten 09 von 1929 bis 1933 fünfmal Südwestfalenmeister, spielten seinerzeit in der erstklassigen Gauliga Westfalen und waren noch 1987 drittklassig. Doch über die Grenzen hinaus war das 10.000-Einwohner-Örtchen Hüsten vor allem durch die "Leichtathletik-Gala" bekannt.

Stufen im Stadion Grosse Wiese
"Arnsberg-Hüsten in den Annalen"

Ein kurzer Ausflug auf die Tartanbahn sei daher erlaubt: Carl Lewis erhielt 1994 für seinen Auftritt im Stadion Große Wiese satte 120.000 Mark, finanziert von einem Bierbrauer und einem Mineralwasserproduzenten. "Arnsberg-Hüsten soll fortan als jener Ort in den Annalen stehen, in dem Carl Lewis zusammen mit Staffelkollegen vom Santa Monica Track Club sein letztes Rennen in Deutschland absolviert hat", schrieb der Spiegel. Na dann.

Geblieben ist die mit 2650 überdachten Sitzplätzen recht üppige Tribüne, die auf den übrigen drei Seiten des Stadions von Betonstufen flankiert wird. Für die Landesliga wahrlich recht sehenswert. Zum Glück spielt der Klub hier und nicht auf dem benachbarten Kunstrasen, auch wenn wie heute nur knapp 100 Zuschauer kommen. 5 Euro kostet der Eintritt, dafür gibt es eine hübsche Eintrittskarte und eine Stadionzeitung.

Zweiter Versuch

Der heutige Termin an einem Donnerstagabend hat freilich einen Grund: Ende April war dieses Spiel in der 76. Minute wegen eines Gewitters abgebrochen worden (noch einmal Gruß an den Kollegen Knilch), also muss eine Wiederholung her. Und weil das in die Jahre gekommene Flutlicht erst vor wenigen Wochen runderneuert wurde (im März fanden hier Spiele der Qualifikation zur U19-EM statt), kann dieses auch an einem Abend unter der Woche steigen. Nach 50 Minuten heißt es 1:1, was dem Spielstand beim Abbruch entspricht, anschließend ziehen die Hausherren auf 3:1 davon und haben den Klassenerhalt zu 98 Prozent sicher. Na dann.

Die Heimreise gestaltete sich wie eingangs erwähnt erfreulich unproblematisch, und so erreichte ich pünktlich zu den letzten GNTM-Minuten die heimische Couch. Ironie aus.

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