Auch in der 3. Liga der Niederlande fliegen ab und zu die Fäuste, zuletzt Ende Dezember beim Duell zwischen Katwijk und Spakenburg, als sogar das Spiel unterbrochen werden musste. Heute war dies freilich nicht zu erwarten, dennoch waren die Auswirkungen noch zu sehen: Etwa 20-30 Katwijk-Fans mussten das Spiel von einem Hügel außerhalb des Stadions verfolgen, sangen von dort und zündeten zu Spielbeginn Böller und Rauch. Sachen gibt's.

Bekannt ist Katwijk ansonsten eher für seinen schönen Strand, den zweitältesten Leuchtturm der Niederlande und in Sachen Fußball für das Derby zwischen VV und den Quick Boys, welches zuletzt 2014/2015 auch auf Fanseite durchaus interessant ablief. Die jüngste Ligareform hat beide Klubs wieder getrennt - schade eigentlich.

Kunstrasen verhindert Absage

Ein wesentlicher Unterschied der Stadtrivalen war heute für uns von enormer Bedeutung: Während Viertligist Quick Boys auf Naturrasen spielt und sein heutiges Heimspiel absagen musste, kickt die Voetbalvereniging auf künstlichem Geläuf. Während zahlreiche Begegnung in der Umgebung ausfielen, stand hier also dem Anpfiff nichts im Wege. Dank u wel.

Als Tabellenzweiter hat Katwijk sogar noch Hoffnungen auf einen Aufstieg in die 2. Liga - ein Schritt, der noch vor Kurzem auch theoretisch gar nicht möglich gewesen wäre. Ganz neue Optionen also für den viermaligen Amateurmeister (zuletzt 2013). Dumm nur, wenn man wie heute eine äußerst dürftige Vorstellung abliefert und gegen ein Team aus dem Mittelfeld völlig verdient verliert.

Kleineres Stadion als der Nachbar

Insgesamt 1084 Zuschauer sorgten bei Minustemperaturen für einen ordentlichen Besuch, die Gäste waren mit 20 Normalos vertreten. Abgesehen von dem Intro der Ausgesperrten ging es also auf den Rängen ziemlich langweilig zu, erwähnenswert ist vielleicht noch die doch recht große "Forza Katwijk"-Zaunfahne über einem der Tore.

Gespielt wurde im 5000 Zuschauer fassenden Sportpark de Krom (bei den Quick Boys passen 8300 rein), der 1985 im Nordosten der Stadt eröffnet wurde. Sechs Felder gibt es hier, Zentrum ist freilich das "Veld 1" mit der erst 2010 neu errichteten Haupttribüne. Auch gegenüber finden sich ein paar Sitzschalen, zudem zwei überdachte Stehbereiche mit einer Handvoll Stufen. Nix Dolles also, aber insgesamt durchaus eine Reise wert.

Nach einem netten Gespräch mit einem älteren belgischen Hopper war das Spiel dann auch schon beendet, und die nächste Aufgabe hieß: Ab ans Meer und Pommes essen. Beides gelang zu unserer Zufriedenheit, und so ging es gut gestärkt zum Abendspiel in Den Haag.