China – Katar 0:2 (Asien-Cup 2011 in Katar, 12.1.2011)

Khalifa International Stadium in Doha

Nach drei Tagen in Doha zog es und endlich einmal hinaus aus der Stadt. Der Plan: Ins Auto setzen, Richtung Norden durch die Wüste fahren und mal schauen, was uns so erwartet.

Achtung, Kamele
Was soll man sagen - viel erwartet den geneigten Touristen nicht. Sehenswert ist sicher das Fort in der alten, inzwischen von Sand bedeckten Hauptstadt Al-Zubara. Oder der Hafen von Al-Khor. Oder die Stadionperle in Al Shamal. Oder ganz einfach die Wüste. Wann laufen schon einmal Kamele quer über die Fahrbahn?

Erst Kamelrennen, dann ins letzte Stadion

Apropos Kamele: Pflicht war natürlich auch ein Stopp an der Kamelrennbahn. In unserer Phantasie hatten wir uns schon Tippzettel ausfüllen und mit den Kataris um die Wetten schreien sehen, doch daraus wurde leider nichts. Die Saison, so teilte man uns mit, beginne erst in zehn Tagen. Also sahen wir uns ein paar Trainingsläufe der etwas unbeholfen wirkenden Tiere an und düsten nach der billigen Spritztour durch Nordkatar - ein Liter Benzin kostet 17 Cent - zurück nach Doha.

Kalifa Stadium von außen
Dort stand am Abend ein Besuch des Khalifa International Stadium an, dem letzten noch fehlenden Ground unserer Tour. Die sehenswerte Arena ist Schauplatz aller Vorrundenspiele des Gastgebers sowie des Finales, auch für die WM 2022 ist das Khalifa eingeplant. Sehenswert ist schon die Umgebung: Das Stadion liegt auf einem 250 Hektar großen Sport-Areal namens Aspire Zone, auf dem auch der 300 Meter hohe Aspire Tower sowie der Aspire Dome steht - die angeblich größte überdachte Sportstätte der Welt. Und ich dachte immer, die steht in Gelsenkirchen...

Nette Nachbarn

Eröffnet wurde das Khalifa schon 1976, danach allerdings mehrfach renoviert. Unterschiedliche Angaben finden sich über das Fassungsvermögen: Meist ist von 50.000 die Rede, zumindest für den Asien-Cup ist die Kapazität aber wohl auf 40.000 gesenkt worden. Blickfang sind die beiden spektakulären Bögen sowie die hoch aufragenden Tribünen auf den Längsseiten, die ein wenig an das Ullevi in Göteborg erinnern.

Aspire Tower und Khalifa Stadium in Doha
Auf dem Programm stand heute das Spiel zwischen Gastgeber Katar und China. 30.778 Zuschauer drückten zum Großteil den Hausherren die Daumen, die nach dem 0:2 gegen Usbekistan im Eröffnungsspiel schon mächtig unter Druck standen. Entsprechend nervös waren auch die beiden Kataris auf den Plätzen neben uns, die uns als "ihre Gäste" dennoch mit Getränken (schade, dass es kein Bier gab...) und Sonnenblumenkernen versorgten und dem weiblichen Teil unserer Reisegruppe gar einen Katar-Schal schenkten. Dafür ein dickes Shukran! :-)

Der Gastgeber meldet sich zurück

Als Katar dann auch noch ein Spiel nach Maß hinlegte, waren unsere neuen Freunde endgültig außer Rand und Band. Nach dem 2:0 kurz vor dem Halbzeitpfiff liefen einem der beiden gar minutenlang Tränen über die Wangen. Nach der Pause hielt der Gastgeber den Vorsprung, sodass am Ende alle Besucher - bis auf die etwa 500 Chinesen, versteht sich - zufrieden das Stadion verließen.

Alle fünf Stadien waren damit für uns abgehakt, das Turnier aber natürlich noch lange nicht beendet...

Einnehmender Jubel nach dem 2:0Khalifa Stadium, KatarFort in Al-Zubara