1. FC Köln - Borussia 1:0 (19.9.2015)

Derby-Boykott

Boykott oder nicht? Die Gladbach-Fans standen vor dem Derby in Köln vor einer schwierigen Entscheidung. Meiner Wenigkeit stellte sich die Frage zum Glück nicht - ich musste hin -, doch die richtige Antwort hätte ich wohl auch nicht gehabt.

Gladbach-Fans in St. Pauli
Das entscheidende Argument pro Boykott: Es gibt Wichtigeres als drei Punkte. Die Keule "Ihr lasst eure Mannschaft im Stich" zieht daher mal gar nicht. Der Blick sollte eben nicht nur bis zur nächsten Ecke (sprich: zum nächsten Spiel), sondern auch ein wenig darüberhinaus gehen. Und da drohen Maßnahmen, Schrittchen für Schrittchen, die die oft bemühte Fankultur immer weiter einschränken. Personalisierte Tickets sind die Vorstufe zur Fankarte, die es in immer mehr Ländern schon gibt. Und dagegen lohnt es zu kämpfen.

"Maßnahmen zur Beruhigung"

Und daher musste ein Zeichen gesetzt. Nur welches? Eine sichtbares - logo. Also den Boykott? Ich weiß es auch nicht. Denn klar war auch: Am Ende wird alles ruhig bleiben - und die getroffenen Maßnahmen von DFB und Polizei dadurch unfreiwillig bestätigt. Man muss sich nur mal die Polizeimeldung nach dem Derby durchlesen:

Köln gegen Gladbach
"Das Fernbleiben und die Solidarisierung zahlreicher Fußballanhänger gegen die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen finde ich bedauerlich", erklärte Polizeioberrat Volker Lange. "Letztendlich haben aber genau diese Maßnahmen zu der Beruhigung des heutigen Fußballfestes geführt, welches in der Vergangenheit immer wieder negativ in die Schlagzeilen geraten war."

Noch Fragen?

Am Ende bleibt vor allem: Gut, dass dieses Derby nun Geschichte ist. Schön war es ohnehin nicht. Und nun: Volle Kraft voraus. Es wird Zeit.