SuS 09 Dinslaken - SF 1930 Königshardt 1:2 (17.10.2020, Bezirksliga)

Dorotheen-Kampfbahn in Dinslaken Lohberg

Dinslaken gilt nicht gerade als klassische Ruhrpott-Stadt. Doch wer einen echten Zechenklub aus dem Revier finden will, wird im Stadtteil Lohberg wesentlich schneller fündig als in Bottrop, Dortmund oder Essen.

Dorotheen-Kampfbahn
Es ist fast schon kitschig: Vom sehenswerten Förderturm der Zeche Lohberg geht es über die Steiger-, Knappen-, Halden- und Schacht- in die Industriestraße. Dort steht die nicht weniger sehenswerte Dorotheen-Kampfbahn des VfB Lohberg. Und wer dort auf der schmucken Tribüne sitzt, kann am Horizont eben jenen Förderturm sehen.

Egal!

Kaum zu fassen, dass jene Dorotheen-Kampfbahn in den letzten Jahren immer wieder mit einem Abriss in Verbindung gebracht wurde. Wer kann das ernsthaft wollen? Die Lage, die einst 15.000 Plätze, die Wellenbrecher - und als Krönung eben jene derzeit leider gesperrte Tribüne. Das alles ist so selten geworden, dass es geschützt gehört.

Stadion VfB Lohberg
Wie schön also, dass in Dinslaken gerade reihum die Sportplätze renoviert werden und auch die Dorotheen-Kampfbahn bleibt. Das freut den VfB - und auch den heutigen Gastgeber. Denn auch beim SuS Dinslaken wird derzeit gebaut, daher findet der Klub derzeit Unterschlupf beim Lokalrivalen. Eigentlich sollte man so ein Stadion natürlich mit dem "richtigen" Hausherrn machen. Aber wie sagte schon der aus Dinslaken stammende Quantenphysiker M. Wendler: "Egal!"

Wolle Petry!

Zudem lockt am heutigen Samstag die Anstoßzeit von 18.00 Uhr - übrigens auch viele andere Stadion-Fans. Vor Anpfiff muss man für Fotos von der Tribüne fast schon Schlange stehen. Aber das alles ist ja auch nur allzu verständlich.

Dorotheen-Kampfbahn
200 Zuschauer sind es ingesamt, eine Handvoll drückt auch den Gästen die Daumen. Weil zudem Wolle Petry aus den Lautsprechern dröhnt (s.u.), eine Bratwurst mit Senf im Brötchen gereicht wird, das Pils schmeckt und irgendwann sogar die Sonne rauskommt, ist das Stadion-Feeling rund. Der Kick? Schwamm drüber.

Bleibt der Blick auf die Stadionmusik:

Die Setlist von SuS Dinslaken:

1. Oliver Frank - Italienische Sehnsucht . Die Kampfbahn gerade betreten, schon gibt es Schlager auf die Ohren. Irgendwie... geil.
2. Wolfgang Petry - Ganz oder gar nicht. Wolle! Im Ruhrpott! Pflicht! Ok, irgendwie auch Klischee. Aber irgendwie... geil.
3. Michelle und Matthias Reim - Nicht verdient. Oh Mann, ich schreib mich hier um Kopf und Kragen. Aber das passt hier einfach alles.
4. Oliver Heldens - Fire In My Soul . Etwas harter Schnitt rüber zum House. Fast schon schade :-)
5. Vize & Leony - Paradise . Was ist das denn? Nie gehört und irgendwie so schlecht, dass es schon wieder gut ist.
6. Aya Nakamura - Djadja. Eigentlich nicht meine Musik. Aber auf Französisch zumindest individuell - und eingängig.
7. Henri Purnell - Mama Say. Ganz cooler Beat, aber trotzdem fehlt der Pep. Geht so.

Fazit: Definitiv keine 08/15-Langeweile. Treue Leser wissen: Das mag und schätze ich. Dazu eine gewisse Ruhrpott-Authenzität, macht ne 2. Zum Gesamtstand.

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