Lokomotiv Tromsö - FK Senja II 0:8 (4.div Menn Troms, 19.5.2014)

Flöyabanen in Tromsö

Endlich Sonne! Nach drei mäßigen Tagen präsentierte sich der hohe Norden am Montag mit blauem Himmel und Temperaturen von 18 (!) Grad. Beste Voraussetzungen also für ein wenig Sightseeing.

Holztribüne bei Lokomotiv Tromsö
Ich will euch nicht langweiligen, aber zumindest den Trip auf die Insel Senja ans Herz legen. Schon die Fährfahrt ist ein Erlebnis, auf Senja warten dann kleine Fischerdörfer, schneebedeckte Berge, spektakuläre Ausblicke, ein Trollpark und und und... Daumen hoch.

"Tromsös coolster Verein"

Am Abend ging es zurück nach Tromsö, wo heute der "coolste Verein" der Stadt zum Heimspiel bat: Lokomotiv Tromsö, erst im Dezember 2008 von Studenten der Uni Tromsö gegründet und inzwischen immerhin in der fünften Liga angekommen. Und wie es der Zufall wollte, ging es heute gegen den FK Senja, das Team der eben erst besuchten Insel also.

Graswälle, mit Schnee bedeckt
Ein wenig schräg ist Lokomotiv schon. Alleine das Wappen mit seiner Dampflok sticht wohltuend hervor, das "Töff-Töff-Töff" im Spielerkreis vor Anpfiff rang uns derweil ein verwundertes Lächeln ab. Viel los war aber nicht: Der norwegische Verband vermerkt als offizielle Zuschauerzahl eine traurige "0" - der wir hiermit energisch widersprechen und 11 Interessierte melden wollen, die sich mehr als eine Halbzeit den Kick angeschaut haben.

Zwei Graswälle, eine Tribüne

Heimstätte von Lokomotiv ist die Flöyabanen des Lokalrivalen IF Flöya Tromsö. Zumindest noch: Auf seiner Homepage träumt der Klub schon von einer eigenen Spielstätte - der "Locomotivo Station Arena".

Schnee und Tribüne
Verstehen kann man die Umzugspläne schon, auch wenn die Flöyabanen gar nicht sooo schlecht daher kommt. An zwei Seiten findet sich immerhin ein hoher Graswall, der im Sommer auch von Zuschauern genutzt wird, heute aber von Schnee bedeckt ist. Auch eine kleine Holztribüne ist vorhanden, die fünf schon etwas krummen Reihen bieten etwa 100 Zuschauern Platz.

Etwas besser gefüllt sind die Ränge, wenn die Damen von Flöya hier auflaufen, die bis 2010 erstklassig spielten und 1998 sogar einmal 1154 Zuschauer begrüßten - ein norwegischer Rekord, der erst 2007 gebrochen wurde.

Der Nachbar Flöyahallen
"Nach Chancen 8:8, nach Toren 0:8"

Die heutige Partie ist ein wenig seltsam. Lokomotiv spielt zumindest vor der Pause gar nicht mal so schlecht, aber am Ende gibt es ein ernüchterndes 0:8 zu verzeichnen. "Nach Chancen 8:8, nach Toren 0:8. Senja hat uns heute gezeigt, was Effektivität bedeutet", steht auf der Facebook-Seite später zu lesen. Einsamer Höhepunkt bleibt aber der Balljunge, der in den Tiefschnee kraxeln musste und erst nach mehreren Minuten seine Mission erfüllt hatte. Großes Kino.

Der Abpfiff ist kaum ertönt, da stürmen auch schon die Ligakonkurrenten Flöya II und Stakkevollan den Kunstrasen. Offizielle Anstoßzeit ist 21.00 Uhr, was angesichts des vorherigen Kick-offs um 19.15 Uhr wenig überraschend nicht eingehalten werden kann. Kurz überlegen wir, weitere 90 Minuten sitzen zu bleiben, treten dann aber den geordneten Rückzug an.

Am nächsten Tag gibt es zum Abschluss der Tour noch einmal zweite Liga - Tromsdalen UIL lädt zum Heimspiel.

Fünf Bänke  Einsamer Balljunge  Ein Wall

Husoy Island