Seit 1905 wird im LSK-Stadion Wilschenbruch bereits Fußball gespielt, zusammen mit dem Waldau-Stadion in Stuttgart ist der Platz des (Noch-)Regionalligisten damit die älteste Spielstätte der Republik, in der noch heute gekickt wird - zum Vergleich: Am Bökelberg (bzw. der Kull) öffneten sich die Tore erstmals 1919, und damit zählt dieser auch schon zu den älteren Semestern. Im Herzen der Lüneburger Heide dürfen sich Fußball-Nostalgiker also wohl fühlen: Keine überdimensionale Anzeigetafel mit nervendem Fan-TV, keine Heizstrahler über dem Kopf und keine Cheerleader auf dem Platz sorgen für überflüssiges Tamtam - dafür darf man auf einer Holztribüne aus dem Jahre 1921 Platz nehmen, die alleine schon die Anreise wert ist.

Genug geschwärmt und zurück in die Gegenwart. Den gut 1500 Zuschauern (ca. 150 Gäste) wurde an diesem Nachmittag ein hochklassiges Spiel geboten, in dem die Hausherren bis zur 80. Minuten noch 3:2 in Führung lagen, die 03er aus Brandenburg aber durch einen Treffer in der Nachspielzeit doch die drei Punkte entführen konnten und damit weiter vom Profifußball träumen dürfen. Auf den Rängen wurde der entscheidende Treffer ausgiebig gefeiert, und nur mit Mühe und der Hilfe des eigenen Trainerstabes konnten die Gästefans am Stürmen des Platzes gehindert werden. Dies durften sie dann nach dem Schlusspfiff erledigen, während die einheimischen Zuschauer wieder heimwärts trotteten. Der Weg der Lüneburger führt wohl wieder Richtung Oberliga - hoffentlich werden da nicht nur Zuschauer kommen, die schon bei der Stadioneröffnung vor 96 Jahren vor Ort waren... (ER)