Exakt 37,4 Kilometer trennen Modena und Bologna - kein Problem also, die für 15 Uhr bzw. 20.30 Uhr angesetzten Partien im Doppelpack zu erleben. Dabei spielte Fußball an diesem Wochenende eigentlich nur eine Nebenrolle: Bologna alleine ist schon eine Reise wert. Was gibt's schöneres, als mit einem kalten Bier in der Hand bei blauem Himmel stundenlang auf dem grandiosen Piazza Maggiore zu sitzen und das rege Treiben zu beobachten? Auswandern möchte man. Zum Thema: Im gut gefüllten "Alberto Braglia" zu Modena nebelten die Heimfans zu Spielbeginn ihre Kurve in sämtlichen Farben des Regenbogens ein, während sich im Block der Laziali ein einsames Bengalo verlor. Trotz schwachen Spiels überzeugten die Heimfans durch ihre virtuose Sangeskunst, sodass wir nach dem Schlusspfiff gut gelaunt den Zug nach Bologna bestiegen.

In der Stadt der unzähligen Arkaden überraschte es kaum, dass auch das "Renato Dall `Ara" mit Rundbögen konzipiert wurde. Sehr hübsch, das ganze. Gegen die alte Dame Juventus legten sowohl Fans als auch Spieler mit einem Feuerwerk los und gingen angeführt von Beppe Signori 2:0 in Führung. Doch ein Spiel dauert bekanntlich novanta minuti, und so stellten zwei (!) Juve-Tore in der letzten Minute den Spielstand noch auf den Kopf. Während im Gästesektor kollektives Ausrasten angesagt war, herrschte auf den übrigen Plätzen eisiges Schweigen. Che merda! P.S. Gruß an den Hopper aus Offenbach, der bei beiden Spielen anwesend war. (ER)