Newcastle United - FC Liverpool 1:0 (Premier League, 1.11.2014)

St. James' Park, Newcastle United

"Wahre" Hopper werden jetzt die Nase rümpfen, aber nach Newcastle ging es ausnahmsweise auf die Neckermann-Tour: DFDS Seaways bot ein unschlagbares Gesamtpaket mit zwei Übernachtung auf der Fähre, einer Nacht im Hotel und einem Ticket für einen wirklich guten Preis, sodass es für uns am Freitagabend in Amsterdam hieß: Leinen los!

Der St. James' Park
Wenig überraschend tummelten sich an Bord fast ausschließlich junge, männliche Figuren, und nicht weniger überraschend war die Theke der erste Anlaufpunkt für fast alle. Bei Live-Musik und leichtem Wellengang floss das Bier reichlich, sodass bei Einfahrt in den Hafen von Newcastle am frühen Morgen manch blasses Gesicht an der Reeling hing. Landratten!

James, James' oder James's?

Nach dem Landgang war trödeln verboten, sollte der Ball doch schon ab 12.45 Uhr rollen. Nicht fehlen durfte jedoch der Gang ins Wettbüro. Und da Tippen auf Tendenz langweilig ist, war die Vorgabe für uns Vier: Jeder tippt ein Ergebnis, der etwaige Gewinn wird in Bier investiert. Also 5 Pfund auf 1:0 für Newcastle gesetzt, Quote 12:1, da geht doch was.

Stadion von Newcastle United
Der St. James' Park ist eines der ungewöhnlichsten Stadien Englands, und das beginnt schon bei der Schreibweise: Das Apostroph hinter dem "s" steht in Kontrast zur benachbarten "St. James Metrostation", und grammatikalisch wäre die Schreibweise des Londoner "St. James's Park" ebenfalls denkbar. Auch die korrekte Aussprache ("James" oder "Jameses"?) ist daher nicht ganz geklärt, für weitere Infos sei auf den englischen Wikipedia-Artikel verwiesen.

Krummes Ding

Was den St. James' Park allerdings in Wahrheit so einzigartig macht, ist die Optik. Zwei "normale" Tribünen werden von zwei weiteren überragt, die fast doppelt so hoch sind. Was jeder Stadion-Planer als Unsinn verwerfen würde, hat seinen ganz eigenen Charakter. Etwas mehr als 52.000 Zuschauer passen heute in die Hütte hinein, somit steht in Newcastle nach Old Trafford und dem Emirates das drittgrößte Liga-Stadion Englands.

St. James' Park
Nach einem leckeren Pie plus Bier ging es hinein in die gute Stube, und hier zeigte sich der einzige Nachteil unserer Neckermann-Tour: Unsere PLätze waren eher mäßig, hoch oben auf dem Gallowgate End war uns die Sicht auf den gegenüberliegenden Gästeblock wegen des Daches verwehrt, was schon ein wenig schade war. Ebensowenig war deer Blick auf die neue Anzeigetafel möglich, die erst beim Heimspiel zuvor eingeweiht worden war und unfreiwillig für eine Verschiebung des Anstoßes um eine Stunde gesorgt hatte: Die Verankerung erwies sich als dem englischen Sturm nicht gewachsen und musste nachgebessert werden.

Jackpot
Jackpot!

Heute war es freilich weniger stürmisch, und das galt leider auch für das Spiel. Ganz ehrlich: Nicht nur einmal überkam mich der Gedanke, das die Borussia hier und heute beide Teams locker im Griff hatte. Das 0:0 zur Pause ließ immerhin meinen Tipp am Leben, und als Ayoze Perez in der 73. Minute das 1:0 für United schoss, war plötzlich doch noch Mietfiebern angesagt. Am Ende blieb es beim 1:0, und ich durfte mit einem breiten Grinsen bei Ladbrokes vorstellig werden, um satte 65 Pfund in Empfang zu nehmen. Na dann: Hoch die Tassen.

Englands Partymonster

Für die anschließende Nacht galt das allerdings nicht. Ich habe ja schon die eine oder andere Nacht in England gefeiert, aber was an diesem Halloween-Abend im größten Partymonster Englands abging, toppte noch einmal alles. Verrückt, diese Engländer - und Engländerinnen.

Der Sonntag war daher eher zum Relaxen da, ehe am Nachmittag wieder das Bötchen nach Amsterdam geentert wurde, um einen weiteren lustigen Abend auf hoher See zu verbringen. Schön wars!

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