Oud-Heverlee Leuven - AFC Tubize 0:3 (19.03.06)

Haupttribüne in Leuven Mit 90.000 Einwohnern zählt Leuven zu den größeren Städten Belgiens - im Fußball machte sich der Ort am Fluss Dijle dennoch nie einen Namen. Für überregionale Bekanntheit sorgte eher die 1425 gegründete Universtät, die erste in den Benelux-Staaten und bis heute eine der bedeutendsten Europas. Der örtliche Fußballverein dagegen, obwohl schon 1903 als Stade Leuven gegründet, brachte es in beinahe 100 Jahren nur auf eine mickrige Saison in der ersten Liga (1949/50).

Aus drei mach eins

Das Ende von Stade Leuven kam im Jahr 2002 und war gleichzeitig der Anfang einer neuen Zeitrechnung. Der damalige Drittligist fusionierte am 11. März zunächst mit dem Lokalrivalen Daring Club Leuven, ehe 16 Tage später auch die Zwarte Duivels aus der Nachbargemeinde Oud-Heverlee hinzustießen und der heutige Klub geboren war. Mit dem Aufstieg in die zweite Liga folgte 2005 nach drei Jahren der erste sportliche Höhepunkt.

Hier hält sich OHL in seiner ersten Saison bravurös und belegt nach 25 Spieltagen Rang fünf. Ähnlich gut läuft es bisher für den heutigen Gegner aus Tubize: Der Aufsteiger von 2003 rangiert auf Platz elf und hat mit dem Abstieg auch in diesem Jahr nichts zu tun. Erst recht nicht nach dem heutigen Spiel: Die Gastgeber im weißen Trikot - Gegengerade in Leuvenschwarze, rote und grüne Streifen erinnern an die drei Vorgängervereine - schwächen sich schon in der 18. Minute durch eine Rote Karte selber und ziehen in einem munteren Spiel am Ende deutlich den Kürzeren. Die 20 Gäste-Anhänger unter den etwa 1500 Zuschauern feiern entsprechend.

Typische Stadionkneipe, untypische Laufbahn

Das Stadion "Den Dreef" liegt in der Gemeinde Heverlee und bietet 10.000 Zuschauern Platz. Blickfang ist die große Haupttribüne, deren zwei Ränge durch einige VIP-Boxen getrennt werden und 2000 Sitzschalen beherbergen. Gegenüber finden sich zunächst einige Stufen sowie hinter einer breiten Glasfassade die für Belgien so typische Stadionkneipe - aus der sich bequem und unabhängig von Wind und Wetter das Spiel bei einem Bier verfolgen lässt. Die Stehplätze in den wegen einer Laufbahn sehr weitläufigen Kurven bieten zusätzlichen Platz, werden derzeit jedoch erst gar nicht genutzt.