KFC Oosterzonen Oosterwijk - RW Walhain 2:0 (5.3.2016)

Oosterzonenstadion in Westerlo

Manchmal verstecken sich die schönen Geschichten über Fußball-Fans in der dritten belgischen Liga. So zum Beispiel beim KFC Oosterzonen Oosterwijk, wo der 68 Jahre alte Marcel Van Meesen mal eben eine ganze Tribüne und die Stadionkantine kaufte.

Oosterzonenstadion
Es war im Januar 2015, als der Verein aus Geldmangel einen Käufer für sein Hab und Gut suchte. Und was machte der gute Herr Van Meesen? Legte 50.000 Euro auf den Tisch. "Ich will nicht, dass der Klub unter einem neuen Besitzer leidet, die den Verein nicht kennen", sagte er, überwies das Geld und lässt den Klub Tribüne und Kantine kostenlos nutzen. Schön.

Vier Aufstiege in sieben Jahren

Und das Ganze spielt dazu auch noch in der tiefsten Provinz. Denn Oosterwijk als "Kaff" zu bezeichnen, ist fast noch übertrieben. Das Fleckchen in der Nähe von Westlo gilt offiziell als "Weiler", also laut Definition als "Wohnsiedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht". Na, das klingt doch verlockend für einen Ausflug am Samstagabend...

oosterwijk
Nun, immerhin gibt es in jenem Kaff wie erwähnt Drittligisten. Der KFC Oosterzonen Oosterwijk erlebt derzeit die besten Tage seiner bisherigen Geschichte: Durch Aufstiege in den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2013 ging es immer steil bergauf, und in dieser Saison ist sogar ein weiterer Aufstieg in die Zweitklassigkeit drin, immerhin überwinterte der Klub als Tabellenführer.

KFC Oosterzonen Oosterwijk
Kaffee nur im Klubheim

Heimat des Klubs ist das Oosterzonenstadion, das offenbar (?) aus den 1990er-Jahren stammt. Prunkstück ist die doch recht nette und große Haupttribüne. Gegenüber findet sich das übliche Klubheim und seitlich davor eine etwas eigentartige Mini-Tribüne mit gelben Sitzschalen. Das ganze wirkt etwas provisorisch und fast schon beweglich - insgesamt etwas skurril. Wer weiß, vielleicht kann man die ja auch kaufen. Ich biete 50 Euro :-) Insgesamt dürfte die Kapazität jedenfalls über den offiziellen 1500 Zuschauern liegen.

Bei Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt sind etwa 230 Zuschauer gekommen. Erwärmendes gibt es weder an der Fressbude (Kaffee? Neeee....) noch auf dem Platz. Letzteres ändert sich erst nach der Pause, als die Gastgeber durch zwei schnelle Tore etwas glücklich den Sieg einfahren. Gut möglich also, dass der Provinzklub bald zweitklassig spielt. Marcel Van Meesen dürfte das freuen: Den Wert der Haupttribüne würde ein weiterer Aufstieg sicher noch einmal steigern.