Exakt acht Minuten hatte mir der Rotenplaner für die Strecke vom Estadio Balaidos in den Hafen ausgerechnet - luxuriöse elf Minuten hatte ich Zeit. Einmal falsch abgebogen kostete wertvolle Sekunden, der Ticketkauf (10 Euro) auch, und doch haute es mit etwas Glück hin: Als ich die Pforte zum kleinen Estadio Baltasar Pujales betrat, liefen die Mannschaften gerade ein und aus den Boxen dröhnte die Klubhymne. Perfecto!
1999: Neue Liga, neues Stadion
Rapido Bouzas ist so etwas wie der Dauerbrenner der vierten Liga, seit 1999 spielen die Gelb-Schwarzen schon in der Liga. Und sind dabei durchaus ein Verein mit ein wenig Tradition. "Centenario 1914 - 2014" steht groß auf dem Tribünendach, 100 Jahre alt wird der Klub mit Ablauf dieser Saison.
Ebenfalls seit 1999 spielt der Klub in seiner neuen Heimat, dem nah am Wasser gebauten Estadio Baltasar Pujale. Etwas kurios ist die Lage im Hafenbecken schon, immerhin zwei Seiten sind von Wasser (und Booten) umgeben, eine gute Umzäunung ist da Pflicht. Das Fassungsvermögen liegt bei 2500, wobei 600 Zuschauer auf der Haupttribüne Platz finden, die durchaus nett anzusehen und die kurze Anreise wert ist.
Donnerschläge zur zweiten Halbzeit
Heute nehmen hier etwa 200 Interessierte Platz. Und die bekommen zur zweiten Halbzeit sogar Pyro zu sehen: Keine zwei Meter hinter der Anlage gehen um 20 Uhr etwa zehn Donnerschläge in die Luft, zwei Minuten lang übertönt der Krach die Partie. Wieso, weshalb, warum? Keine Ahnung.
Das Spiel ist auf dem Kunstrasen bei strömendem Regen eher mau, aber mein Ausharren wird in der 89. Minute belohnt, als der Herr mit dem schönen Namen Gabi Misa das Siegtor für die Hausherren schießt. Der Jubel ist groß, na immerhin.
Für mich steht nach Schlusspfiff wieder Fahrerei an, erst zum Nachtlager in Porto, dann am Montag zu den letzten beiden Spielen der Tour. Station eins: Benfica B.
