Erstmals ausverkauft (13.300 Zuschauer), erstmals live im Fernsehen, und dann auch noch ein überzeugender Heimsieg - viel Grund zu feiern hatte der SSV Reutlingen an diesem Montagabend. Für die Borussiafans hatte sich der weite Weg dagegen weniger gelohnt: Kaum Stimmung, 90-minütiger Nieselregen und eine kaputte Spülung auf der Damentoilette raubten einem den letzten Nerv. Richtig ärgern konnte man sich über die Niederlage dann auch nicht - nach den Leistungen der Vorwochen gestanden viele im Block der Borussia auch mal ein schwächeres Spiel zu, von den Berufs-Nörglern mal abgesehen. Benjamin Auers Anschlusstreffer kurz vor Schluss wurde dann auch nur müde belächelt, und wenig später saß man schon wieder im Auto. Positiv in Erinnerung bleibt einzig das wirklich gelungene Intro - die schwarz-weiß-grünen Banderolen, dazu vor dem Block acht (!) Schwenkfahnen, das sah schon imposant aus.

Übrigens: Der letzte Auftritt der Elf vom Niederrhein an der Kreuzeiche liegt schon etwas zurück: In der Aufstiegsrunde zur 1.Bundesliga war es am 13.6.1965 vor 18.191 Zuschauern (bis heute Rekord!) kein Geringerer als Günter Netzer, der zum 1:1 Endstand ausgleichen konnte. Damals folgte der Aufstieg. Ein gutes Omen? (ER)