KSK Ronse - Union St.-Gilloise 0:1 (Tweede Klasse, 02.09.06)

Athmosphäre in Ro Ost-Flandern hat sich in den vergangenen Jahren zu einer echten Hochburg des belgischen Fußballs entwickelt. Die Klubs aus Gent, Beveren, Lokeren, Deinze, Aalst oder neuerdings Denderleeuw sorgen für positive Schlagzeilen und mischen in den Profiligen kräfitg mit. Der KSK Ronse spielt da scheinbar nur einer Nebenrolle - dabei ist Klub einer der ältesten Vereine der Provinz.

Die niedrige Stamnummer 38 verrät bereits, dass sich hinter dem unscheinbaren Zweitligisten mehr Geschichte verbirgt als gedacht. Tatsächlich gehen die Wurzeln bis ins Jahr 1906 zurück, als die Association Sportive Renaisienne (Renaix = französisch für Ronse) entstand. Nur zwei Jahre später wurde mit dem Football Club Renaisien ein zweiter Verein (Stamnummer 46!) aus der Taufe gehoben. Beide Klubs spielten sehr erfolgreich, zeitweise sogar gleichzeitig in der 2. Liga, ehe der konstante sportliche Niedergang im Jahr 1987 in einer Fusion mündete. Das Resultat: Beim neuen KSK Ronse folgte ein Aufstieg dem nächsten, und seit 2001 wird in Ronse wieder Zweitligsfußball geboten.

 
Die neue StehtribüneEiner der Initiatoren der Fusion war Vereinspräsident Orphale Crucke, der als Namensgeber des Stadions heute noch präsent ist. Crucke dürfte stolz sein auf das kleine, aber feine Rund, dem er seinen Namen geliehen hat: Lange Zeit das kleinste Stadion der Liga, hat sich das Fassungsvermögen seit Anfang 2006 dank einer neuen, überdachten Stehtribüne auf der Gegengeraden auf 5200 erhöht. Zusammen mit der gegenüber liegenden Haupttribüne ergibt sich so ein nettes, kleines Stadion, in dem einzig hinter den Toren jeglicher Ausbau fehlt.

Am dritten Spieltag zu Gast ist Traditionsverein Union St.-Gilloise, der von gut 100 sangesfreudigen Fans unterstützt wird. Der Rest der etwa 1000 Zuschauer hofft auf den ersten Saisonsieg der Hausherren, wird aber bitter enttäuscht. Besonders in der ersten Halbzeit hat der Gast das Spiel unter Kontrolle und geht kurz vor der Pause durch ein kurioses Hackentor auch in Führung. Nach dem Seitenwechsel kann Ronse die Partie zwar ausgeglichen gestalten, die drei Punkte bleiben am Ende aber nicht etwa in der Provinz, sondern gehen mit Union in die Hauptstadt.