SV Sandhausen - Villingen 08 3:2 (Oberliga Baden-Württemberg, 15.10.06)

Die 1988 fertig gestellte Haupttribüne "Das Hardtwaldstadion präsentiert sich in ausgezeichneter Form und gehört heute mit Sicherheit zu einer der schönsten und modernsten Spielstätten in der Oberliga", schwärmt der SV Sandhausen auf seiner Homepage in höchsten Tönen. Das mag zwar etwas hoch gegriffen sein, das von einem dichten Fichtenwald umgebene Rund darf aber zweifellos als gelungen bezeichnet werden. Besonders die 1988 errichtete Haupttribüne mit ihren 600 Sitzplätzen ist im wahrsten Sinne des Wortes herausragend, rundum finden sich zudem noch zwischen drei und zehn Betonstufen. Nicht zu vergessen natürlich die Stadiongaststätte sowie der an diesem sommerlichen Herbsttag doppelt wertvolle Eiswagen...

Die Haupttribüne erinnert an die erfolgreicheren Tage des Vereins. 1987/1988 erreichte der Klub sogar die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, holte zudem zweimal die deutsche Amateurmeisterschaft (1978 und 1993) und warf 1995 in einem denkwürdigen Spiel den VfB Stuttgart aus dem Pokal. Das 15:14 nach Elfmeterschießen bedeutet bis heute das höchste Ergebnis in diesem Wettbewerb. 1995/1996 reicht es zum bisher einzigen Jahr in der Regionalliga, seither versucht der SVS mit aller Macht die Rückkehr in die Drittklassigkeit - bisher vergebens.

Aus 0:2 wird 3:2

Die Gegengerade, hinten der GästeblockIn der neuen Saison immerhin läuft es rund für die Schwarz-Weißen. Vor der Partie gegen den Aufsteiger aus Villingen liegt der SV Sandhausen nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Ulm, dicht gefolgt allerdings vom heutigen Gast. Der tritt personell arg gebeutelt zu der Begegnung an - wegen einer Grippewelle hatte der Klub sogar vergeblich um eine Verschiebung gebeten. Umso überraschender der Auftritt der Not-Elf: Bis zur Pause führt der Außenseiter aus dem Schwarzwald sogar mit 2:0 - sehr zur Freude der abgezählten acht Fans im Gästeblock, die mit drei Zaunfahnen ("Szene VS", "Villingen", "Supporters Club"), fünf Doppelhaltern, einer Trommel und gut geölter Stimme sogar für so etwas wie Stimmung sorgen.

Im zweiten Durchgang jedoch wendet sich das Blatt. Zunächst bekommen die 650 Zuschauer in der 66. und 78. Minute die Tore zum 1:2 und 2:2 zu sehen, ehe in der 88. Minute sogar noch der Siegtreffer gelingt. Die Hausherren bleiben damit in dieser Saison daheim ungeschlagen - und dürften weiterhin und zum wiederholten Mal von der Rückkehr in die Regionalliga träumen.