So ändern sich die Zeiten: Früher ging es noch wegen des Phantasialands nach Brühl, heute wegen des Schlossparkstadions. Wenn denn das Navi mitspielt und nicht irgendwelche Sackgassen in der Innenstadt für den kürzesten Weg hält... So stand ich leider noch am Kassenhäuschen, als der Anpfiff ertönte. Grrz....
Schloss Augustusburg um die Ecke
Zwei Minuten und drei Euro später warteten in Marius und Daniel immerhin zwei Gleichgesinnte und als Belohnung für den Stress ein nettes, kleines Stadion. Seit 1953 kickt der SC Brühl in Sichtweite des Schlosses Augustusburg, und das nicht ohne Erfolg: Viele Jahre hielt sich der SCB in der höchsten Amateurspielklasse und spielte in den 70er Jahren sogar um die Deutsche Amateurmeisterschaft mit.
Dann ging es bergab, ehe sowohl Verein als auch das Stadion saniert wurden: 2008 stieg Brühl in die Mittelrheinliga auf, 2009 wurde auch die Spielstätte komplett saniert. Die alten Stehtraversen gehören seither (leider) der Vergangenheit an, dafür bestimmen breite, graue und versetze Betonstufen das Bild. Gemeinsam mit dem kantigen Vereinsheim (wo es die, Achtung Wortwitz, "Brüh(l)wurst" gibt) wirkt das Ganze recht futuristisch und für ein Stadion mit einer Kapazität von 4000 Zuschauern gar nicht mal so schlecht.
Sonne, Kaffee, Fußball
Ansonsten, seien wir ehrlich, lag der Reiz dieses Spiels am Ambiente. Bei Frühlingswetter im Grünen einen Kaffee trinken, mit netten Leuten quatschen und ein ehrliches, aber eher unbedeutendes Spiel zu schauen - das hat was. Ja, der SC Brühl ist Tabellenführer, und ja, er blieb es auch nach dieser unglücklichen Niederlage, aber aufsteigen kann der SCB dennoch nicht - er hat schlichtweg nicht für die Regionalliga gemeldet. Alles entspannt also, so muss das sein, und so in etwa sahen das auch die etwa 300 Zuschauer, die bis auf ein leises Murren eher selten zu hören waren.
Fußball ist groß. Erwähnte ich das schon mal?