Telstar Velsen - Fortuna Sittard 3:0 (Jupiler League NL, 9.2.2015)

Telstar Stadion

Wonach benennt man einen neu gegründeten Klub im Sommer 1963? Na klar, nach einem Kommunikationssatelliten. Dachten sich zumindest die Gründungsväter des SC Telstar, als der VSV Velsen und die Stormvogels IJmuiden fusionierten. Na dann.

TATA Steel Stadion
Besonders schön ist natürlich, dass die Stormvogels als Amateurklub erhalten blieben. Und was machten eben jene Stormvogels im Jahr 2001? Genau, fusionierten noch einmal mit dem SC Telstar. Diese Holländer.

Die weißen Löwen sind gezähmt

Sportlich zahlte sich der Zusammenschluss immerhin aus, schon 1964 gelang der Aufstieg, bis 1978 kickten die "Weißen Löwen" durchgehend in der Ehrendivision. Dann ging es wieder runter, und seither wartet der Klub vergeblich auf die Rückkehr in die Erstklassigkeit. So viel sei verraten: Auch in diesem Jahr wird sich das nicht ändern.

Rauch beim SC Telstar
Da es aber in der zweiten Liga keinen Abstieg gibt, ist die heutige Begegnung zwischen dem 18. und dem 15. der Tabelle an sportlicher Bedeutungslosigkeit kaum zu unterbieten, zumal beide Klubs auch in der aktuellen Periode eher schlecht dastehen. Dass an einem Montagabend dennoch etwa 1000 Zuschauer kommen, darunter 50 Gäste, ist durchaus beachtlich.

Rauch aus der Maschine

Auch ein paar hübsche Gesänge gibt es und sogar etwas Rauch auf der Heimseite - der allerdings aus einer kleinen Maschine kommt, die während des Spiels immer wieder betätigt wird. Was das Ganze dann doch etwas gekünzelt wirken lässt. Am Ende heißt es 3:0, und alle drei Tore hat der "Seun of God", Ralf Seuntjes, geschossen.

Gegentribüne
Das 3625 Zuschauer fassende Telstar Stadion, einst als Sportpark Schoonenberg und heute als TATA Steel Stadion bekannt, glänzt beonsders durch seine recht neue Haupttribüne, dessen Dachkonstruktion ein wenig an Stadien in (sehr) südlichen Gefilden erinnert. Auch gegenüber findet sich eine nahezu reine Sitzplatztribüne, auf den geschlossenen Stehrängen hinter den beiden Toren macht sich dagegen das Unkraut breit. Immerhin wurde im Süden inzwischen eine kleine Tribüne für die Gäste vor eben jene Stufen gestellt.

Telstar als Hit-Single

Übrigens: Der Hype um den Satelliten Telstar muss in den 1960ern ziemlich groß gewesen sein, denn nicht nur Fuballklubs wurden nach ihm benannt. "The Tornados" schrieben gar einen gleichnamigen Song, der sich sieben Millionen Mal (!) verkaufte, womit es den Tornados als erster britischen Band gelang, einen Nummer-Eins-Hit in den USA zu landen.

Ob jener Instrumentalsong auch im Stadion gespielt wurde? Schaun mer mal...

Die Setlist des SC Telstar:

1. Modern Talking - You Can Win If You Want. Ein ... äääh... durchaus interessanter Auftakt ins musikalische Programm. Interessant und... seltsam.
2. Omi - Cheerleader. Reggae im Februar. War angeblich 2012 Nummer eins in Deutschland. Nie gehört, ich bin wohl ziemlich raus...
3. Daft Punk - Get Lucky. Inzwischen ein wenig abgenutzt. Dennoch okay, auch wenn ich mit dieser Meinung recht alleine bin.
4. Chic - Le Freak. Klassiker aus 1977, der nach Studio 54 klingt. Also gewöhnungsbedürftig, aber durchaus kultig.
5. Calvin Harris feat. Ellie Goulding - Outside. Ellie Goulding: Top. Dieser Song: Geht so.
6. Mark Ronson - Uptown Funk ft. Bruno Mars. Wahre Geschichte: 1995 gab es an unserer Schule das Projekt "Funk", ich erwartete geile Mucke. War dann doch nur Amateur-Funk.
7. The Opposites - Crazy Zin In. Niederländischer Rap. Gewöhnungsbedürftig.
8. Elvis Presley - Whole Lotta Shakin' Going On. Und wieder weit in der Zeit zurück. Schon ganz lässig, das Ding.
9. Black Eyed Peas - I Got A Feeling. Der Schrott zum Schluss. Geht gar nicht.

Fazit: Ungewöhnliche Auswahl! Das gibt einen Extra-Punkt, und daher trotz des desaströsen Endes eine gut gelaunte 2-. Zum Gesamtstand.

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