Ein freier Tag, Traumwetter, eine Liga zu komplettieren, in Jürgen ein Mitfahrer und als i-Tüpfelchen mein 500. Stadion: Zum Abstecher nach Wiedenbrück gab es an diesem Dienstag schlichtweg keine Alternative. Und so düsten wir gen Ostwestfalen, sonnten uns ein wenig auf dem Marktplatz und fanden uns dann im nahe gelegenen Jahnstadion ein. Schön.
Vier Jahre Wäschedienst
Wiedenbrück also. Ein Verein, der 2009 noch sechstklassig war und auf eine Fusion mit dem FC Gütersloh hoffte. Die platzte - also stieg SC einfach zweimal in Folge auf und spielt heute zwei Klassen über Gütersloh. So schnell kann es gehen.
Lokalrivale ist inzwischen der SC Verl - und genau von dort gibt es heute eine spektakuläre Verpflichtung zu vermelden: "Achim Winter ist neuer Betreuer des Regionalliga-Teams. Winter hatte sich zuletzt vier Jahre lang um den Wäschedienst beim SC Verl gekümmert", meldet die Stadionzeitung. Sauber!
Zäune, Zäune, überall Zäune
Schauplatz des heutigen Nachholspiels ist das Jahnstadion, das in den vergangenen Jahren parallel zum Aufstieg des SC mehrfach aufgerüstet wurde. Offiziell liegt das Fassungsvermögen bei den vom DFB geforderten 5001, was allerdings etwas hoch angesetzt scheint. Denn die fünf Steh- und fünf Sitzreihen auf den Längsseiten sind doch recht überschaubar. Gemütlich ist es dennoch im Jahnstadion, auch wenn der um das gesamte Spielfeld gezogene, sehr dichte Zaun doch ein wenig stört.
335 Zuschauer, darunter geschätzte 50 aus Schalke, sehen ein von Anfang bis Ende turbulentes Spiel. Acht Tore, zwei Elfmeter, ein Platzverweis - es ist alles dabei, was das Herz begehrt. Am Ende kassiert der SC die sechste Niederlage in Folge, was aber die Zuschauer nach diesem Spiel nicht wirklich stört, sodass am Ende fast alle zufrieden die Heimreise antreten. Uns inklusive.
Bleibt der Blick auf die
"DJ-Ötzi-Hitmix-Skala". Mal schauen, was der SC hier zu bieten hat...
Die Setlist des SC Wiedenbrück:
1. Jennifer Lopez - Papi. Songs mit der Zeile "Put your hands up in the air" sind Schrott. Auch dieser.
2. Felix - Don't You Want Me. Ein echter Klassiker - aus 1992! Lange nicht gehört, umso schöner.
3. R.J. feat. Pitbull - U Know It Ain't Love - Für Pubertierende mit tiefergelegten Autos. Grausam.
4. Michael Sembello - Maniac. Uh, Flashdance, die sexy Schweißerin. Die Energie der 80er - groß!
5. Jason Derulo - It Girl. "You could be my It-Girl" - soll das ernsthaft ein Kompliment sein? Dreck.
6. Jason Chen - My Hearts A Stereo. Ganz viele Radio-Metaphern drin. Alle scheiße. Wie der Song.
7. Rea Garvey - Can't Stand The Silence (Dance version). Jo, ääh - "nett"? Zumindest hörbar.
8. Usher - More. Für Pubertierende mit tiefergelegten Autos. Grausam.
9. Sylver - Turn The Tide. So, es wird ernst: Steht bei mir in den Top 30 der besten Stücke aller Zeiten. Mindestens!
10. Nalin and Kane - Beachball. Es wird noch ernster: Steht bei mir in den Top 10 der besten Stücke aller Zeiten. Mindestens! Gigantisch.
Fazit: Am Ende doch noch fett gepunktet. Nur deswegen gibt es eine eigentlich viel zu gute 3+. Zum Gesamtstand.