Die Stadt Grevenbroich ist wohl vor allem dank Horst Schlämmer aka Hape Kerkeling überregional bekannt, im Sport zumindest durch die einst zweitklassigen Basketballer, im Fußball dagegen war der TuS nie eine richtig große Nummer. Umso schöner, dass mitten im Stadtzentrum ein gar nicht mal so schlechtes Stadion steht.
"Wo die Pappeln rauschen"
Dieses liegt dort, "wo am alten Schloss die Pappeln rauschen", heißt es im Vereinslied des TuS. Dessen Text ("Grevenbroich, du kleine Stadt - für die wollen wir stets kämpfen - kämpfen bis zur Meisterschaft") ist netterweise in der Stadionzeitung abgedruckt. Und tatsächlich ist die Lage neben dem angestrahlten Schloss wirklich schön.
Hier ein paar Infos im Schnelldurchgang: Das Schloßstadion wurde 1939 eröffnet, im Krieg direkt wieder zerstört, 1945 wieder aufgebaut und zu Beginn der 70er mit Tribüne und Flutlicht ausgestattet. "Hierzu konnte (...) unter Flutlicht Borussia Mönchengladbach mit ihrem Trainer Hennes Weisweiler begrüßt werden", heißt es in der Festschrift zum 90. Geburtstag des Vereins.
Dach mit Giebel
Die recht große Tribüne ist mit (nummerierten) Holzbänken versehen und hat sogar eine Art Giebeldach - schon hübsch irgendwie. Gegenüber finden sich noch einige Stufen, hinter den Toren dagegen nur eine kleine Erhöhung - die Kapazität liegt bei etwa 6000. Für die Kreisliga A natürlich viel zu groß, für den geneigten Stadionfreund einen Halt aber durchaus wert.
3,50 Euro kostet der Eintritt, einen weiteren Euro der Kaffee, und dann kann es losgehen. Die erste Halbzeit bietet Unterhaltung erster Klasse: Zwei direkt verwandelte Freistöße, eine Bogenlampe ins Netz aus 25 Metern, und zur Pause steht es 5:0. Nach dem 6:0 in der 54. Minute lässt der TuS es etwas schleifen, aber das stört die 40 Zuschauer auch nicht groß.
Bleibt der Blick auf die Stadionmusik:
Die Setlist des TuS Grevenbroich:
1. OneRepublic - Counting Stars. Joa, seichtes Chart-Gedudel zum Start. Geht so.
2. Naughty Boy - Wonder. Joa, auch nix wirklich Wildes.
3. Bruno Mars Treasure. Nee. Nee, nee. Bruno Mars ist so gar nicht mein Ding. Da schlaf ich bei ein.
4. John Newman - Love Me Again. Es geht weiter mit dem hundert Mal gehörten Radio-Einheitsbrei. Gähn.
5. Mika - Underwater. Kannte ich noch nicht. Zumindest ein kleiner Lichtblick.
6. Alex Hepburn - Under. Nee, irgendwie packt mich das hier alles nicht.
7. Olly Murs - Dear Darlin'. Das Schlechteste kommt zum Schluss. Jetzt mal ehrlich: Das ist doch einfach nur scheiße.
Fazit: Der Google-Check verrät schnell: Hier lief die Bravo Hits 82 aus dem Jahr 2013. Entprechend seicht ging es zu, macht ne 5+. Zum Gesamtstand.