Pogon Stettin - Tiligul Tiraspol 6:2 (UI-Cup, 1. Runde, 25.6.05)

Die Haupttribüne Der Weg zur erhofften Teilnahme am UEFA-Pokal ist auch in diesem Jahr ein langer und beginnt für zahlreiche Klubs mit der ersten Runde des UI-Cups. Trotz der in der Ferne winkenden internationalen Meriten ist diese Ochsentour auch in vergleichsweise kleinen Fußball-Nationen nicht gerade beliebt. So erreichte der heutige Gastgeber Pogon Stettin den Wettbewerb als Neunter der polnischen Liga, der Gast aus Moldawien wurde in der heimischen 8er-Liga gar nur 6., profitierte aber ebenfalls von einigen Startverzichten.

Wiedersehen mit Igor Dobrowolski

Schon vor Anpfiff der Partie im Pogon Stadion ist für klare Verhältnisse gesorgt, setzte sich Stettin doch im Hinspiel deutlich mit 3:0 durch. Ein Klassenunterschied macht sich auch im zweiten Vergleich bemerkbar, nach Toren von Sergio Batata (22., 23.) und Roberto Claudio Milar (26.) steht es schon nach einer halben Stunde 3:0. Die Hausherren schalten prompt einen Gang zurück, wechseln gar ihren Ersatztorhüter ein, Folge sind zwei auch von den Heimfans beklatschte Tore der tapferen Moldawier. Auffälligster Akteur auf Seiten der Gäste ist übrigens der aus der Bundesliga (genauer: Fortuna Düsseldorf) noch bestens bekannte Igor Dobrowolski, der bei Tiraspol als Spielertrainer aktiv ist.

Pogon Stadion Stettin Das Pogon Stadion ist in der Form eines U angelegt und weiß durchaus zu gefallen. Die mächtigen Flutlichtmasten weisen schon aus großer Entfernung den Weg, innen überzeugen blaue und rote Sitzschalen, mit deren Hilfe die Schriftzüge "Pogon" und "Szczecin" gebildet werden, sowie die eigenwillige Überdachung der Haupttribüne. Gut 2500 Zuschauer sind Zeuge der Partie, angesichts der begrenzten Bedeutung sicher eine beachtliche Anzahl. Da - auch bei den Toren der Moldawier - keine Gästefans auszumachen sind, darf man wohl ohne sich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen behaupten, dass wir heute die weiteste Anreise hatten.

Stadionsprecher als Capo

Die Stimmung ist durchaus ordentlich und nimmt gar groteske Formen an, als die Heimkurve mitte der 2. Halbzeit den Stadionsprecher zu einem Wechselgesang auffordert, der sich nicht zweimal bitten lässt und während des Spiels über Lautsprecher mehrmals ein kräftiges "POGON!!!" in das Rund schickt. Die Lacher hat er damit jedenfalls auf seiner Seite, ob die UEFA ebensoviel Humor hat und diese den Regeln nach leider nicht erlaubte Art der Anfeuerung durchgehen lässt, bleibt fraglich.