Mal wieder eine schöne Tour. Wenn das Spiel nicht gewesen wäre.
Denn der Freitagabend im Irish Pub war dank zahlreicher Borussen wirklich gelungen. Der vorherige Besuch im Krimi-Theater Imperial auf der Reeperbahn auch. Die Stunden vorm Spiel - trotz Kopfschmerzen - dito.
Schlagstöcke und Tränengas
Nur ab 15.30 Uhr wurde es dann blöd. Oder genauer ab 15:42 Uhr, nach der ganz netten "Free OZ"-Aktion der St.-Pauli-Fans für "Graffiti-Opa" OZ und unserer etwas überraschenden Führung.
Das begann im Gästeblock, wo einige Fans das Spiel "Mal schauen, wie lange wir die Polizei ungestraft provozieren können" spielten. Immer wieder wurde Pyro gezündet, die Polizei kam immer näher, und irgendwann knallte es dann. Durchaus vorhersehbar, wie ich meine, und daher unnötig wie ein Kropf.
Und so kamen Schlagstock und Tränengas mal wieder reichlich zum Einsatz, und irgendwie mussten sich beide Seiten die Frage gefallen lassen, ob es so weit kommen musste. Und ob nicht beide Seiten diese Eskalation billigend in Kauf genommen haben. Der Großteil der Gästeblock-Besucher hatte jedenfalls wenig Spaß.
Was zu erwarten war
Spaß machte da auch das Geschehen auf dem Spielfeld längst nicht mehr. Erst die überzogene Rote Karte gegen Igor de Camargo, unser siebter Platzverweis in dieser Saison, dann die nicht wirklich überraschenden Gegentore. Um 17.21 Uhr war es endlich geschafft, das Stadion durfte verlassen und die Heimfahrt angetreten werden.
Die war dann wieder Teil der eingangs erwähnten schönen Tour.
Nachtrag (13.2., 23:52 Uhr):
Die Niederlage am Millterntor sollte das letzte Spiel von Michael Frontzeck sein.
Schade, dass es nicht funktioniert hat mit dem Borussen auf der Bank. Bis zuletzt waren die "Frontzeck raus"-Rufe erstaunlich leise geblieben. Wohl auch, weil jeder es dem Menschen Frontzeck gönnte, mit dieser Truppe Erfolg zu haben. Ähnlich dachte offensichtlich auch der Verein. Doch leider sind wir eben nicht Werder Bremen, von einem langfristigen Aufbau mit Konzept ist die Borussia so weit entfernt wie selten. Das ist die vielleicht bitterste Erkenntnis dieser Saison.
Trotzdem: Danke, Michael Frontzeck. Leider hat es nicht sollen sein.