Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart 2:3 (Bundesliga, 5.2.2011)

Braucht kein Mensch

Zu den widerlichsten Errungenschaften des modernen Fußballs gehört zweifellos die Böklunder-Box. Lästerten wir vor Jahren noch über Schalker Trottel auf dem Videowürfel, hat uns das Grauen inzwischen eingeholt.

"In der Pause senden sie alberne Videos, die mit euphorisierten Menschen aufgenommen wurden, die man nicht über die Tragweite ihres Tuns aufgeklärt hat. Ich finde das sittenwidrig. Für alle Ewigkeit sind ihre Peinlichkeiten nun digitalisiert abrufbar",

schreibt der Journalist Olaf Sundermeyer in "Heimspiel B1", einem Magazin über Ruhrgebietsfußball. Sittenwidrig? Erbärmlich trifft es besser.

Da werden kleine Kinder in die Box gesteckt, damit ihre stolzen Mamis und Papis zu Hause was zu erzählen haben. Da grölen besoffene Proleten, denen sonst offenbar zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. Da heischen Möchtegern-Komiker um die berühmten “15 Minutes of Fame” (zumindest glauben sie das). Stoppt diese Kacke!

Was hör ich da? Borussia bekommt doch Geld dafür? Ganz ehrlich:

Ist mir Wurst.

Was mir dagegen gar nicht Wurst ist, ist die Leistung der Borussia. Wer so verliert, steigt ab. Und wenn mein Sitznachbar noch mal nach 40 Miuten verkündet: "Das Spiel haben wir im Sack", dann verpass ich ihm eine. Oder steck ihn in die Böklunder-Box.