California State University Dominguez Hills – Biola University 3:1 (in Los Angeles, 25.8.2010)

Toro Stadium in Carson

Hoppen in den USA ist so eine Sache. Nimmt man sich etwa die Stadien aus dem Informer als Maßgabe, gibt es auf dem gesamten Staatsgebiet gerade einmal 30 "kreuzbare" Stadien. Also weniger als, sagen wir mal, in Berlin. Stellt sich also die Frage: Was geht in Amerika abseits der Profiligen noch in Sachen Soccer?

Tribüne im Toro Stadium von außen
Bei der Suche nach Antworten landet man schnell beim College-Sport. Der ist in den USA insbesondere im American Football ungemein populär und verzeichnet dort sogar ähnliche Zuschauerzahlen wie die NFL - nicht zuletzt, weil Lizenzen nicht mal eben in andere Städte verkauft werden können, an den Unis kann so über Jahre hinweg eine lokale Verbundenheit zu den eigenen Teams wachsen.

Zwei Fußball-Stadien auf einem Campus

Im Fußball sieht das etwas anders aus. Schon vierstellige Zuschauerzahlen sind hier die Ausnahme, obwohl teilweise in echten Stadionperlen gespielt wird. Das gilt auch für die California State University Dominguez Hills aus Carson, Los Angeles, immerhin zweimaliger landesweiter Meister der Divison II der National Collegiate Athletic Association (was für Wortungetüme...). Die "Toros" tragen ihre Heimspiele im durchaus ansehnlichen Toro Stadium aus, wo in der Regel aber nur 300 Fans vorbei schauen.

Eine Tribüne, zwei Hälften
Zwei Wochen vor Saisonbeginn bestreiten die Toros ihr zweites Vorbereitungsspiel, Gegner ist die Biola University aus dem nahe gelegenen La Mirada. Kein Knaller, zugegeben, aber für mich dennoch Anlass, mich 40 Minuten über die vollgestopften Highways der Millionen-Metropole zu quälen. Den Flutlichtmasten folgend, lande ich zunächst am Home Depot Center von LA Galaxy, das ebenfalls auf dem Campus liegt. Drei Minuten später parke ich dann vor dem richtigen Stadion, muss ein wenig nach dem einzigen Eingang suchen und betrete exakt fünf Minuten vor Anpfiff das Stadion.

8000 Sitzplätze, zwei Tribünen und 93 Zuschauer

Das Toro Stadium ist mehr oder weniger ein typisches College-Stadion: Stehplätze gibt es keine, dafür aber zwei hübsche Tribünen auf den Längsseiten. Schalensitze sucht man hier vergeblich, Platz genommen wird auf nummerierten Betonstufen. Insgesamt beträgt das Fassungsvermögen immerhin 8000 Zuschauer, störend sind einzig die Laufbahn und die zahlreichen Leichtathletikanlagen - aber was will man in einem Multifunktionsstadion auch erwarten. Viel mehr gibt es über das Stadion leider nicht zu erfahren.

Handgezählte 93 Fans sehen schließlich einen überzeugenden Sieg der Hausherren und treten nach 90 Minuten recht zufrieden die Heimreise an. Zwei Tage späte geht es auch für uns weiter in Richtung Süden, wo am Wochenende schon das nächste Spiel auf dem Programm steht.

Die Doppel-Tribüne von NahemNicht nur Soccer ist im Toro Stadium zu GastStern für die Simspons auf dem Walk of Fame