Das nennt man wohl Timing. Die 35 Kilometer von
Rain kräftig Gas gegeben, in Gersthofen geparkt, schnell zum Kassenhäuschen, das Stadion betreten und dann: Trööööööt - Anpfiff. So muss das sein.
Zeit für das erste Ballonmuseum der Welt bleib also nicht, aber immerhin hat Gersthofen ja seit ein paar Wochen eine zweite Attraktion: einen Bayernligisten. Der heißt TSV und hat so illustre Abteilungen wie Gesundheitssport und Boccia (Bahnen auf dem Stadiongelände!) sowie einen eigenen Spielmannszug. Soso.
Außergewöhnliches Dach, einfallslose Sitze
Uns interessierte dann doch eher der gute alte Fußballsport. Seit 2005 kickt der Klub in der neu errichteten Sportarena, die 2009 nach dem Hauptsponsor in "Abenstein Arena" umbenannt wurde. 4000 Plätze bietet diese und hat mit ihrer Haupttribüne auch einen echten Hingucker zu bieten. Besonders die Zeltdach-Konstruktion kann sich sehen lassen. Wenn doch nur diese bunten Sitzschalen nicht wären...
Der Rest ist überschaubar: Auf der Gegengerade findet sich eine leicht erhöhte Reihe zum Stehen, das war's. Etwas ungewöhnlich ist, dass rund um den Platz ein Geländer weitgehend fehlt. Einige der immerhin 450 Zuschauer stehen als Folge fast auf der Außenlinie.
Das große Krabbeln
Das Spiel ist erfreulich kurzweilig, am Ende rettet der TSV zur Freude des kleinen "Fanklub Staudenweg" ein mehr als verdientes 1:1. Wir besteigen zufrieden unser Auto, in dessen Innenraum sich während der 90 Minuten eine Ameisenstraße gebildet hat. Das garantiert immerhin eine ... ääh ... "muntere" Rückfahrt, die diesmal staufrei verläuft und nach nur 4,5 Stunden in Mönchengladbach endet. Aber: Bayern, wir kommen wieder. Schon kommenden Sonntag, fürchte ich...