U21-EM 2019 in Italien (16.-30.6.2017)

Stadio Friuli in Udine

Fast drei Wochen Italien im Hochsommer - es geht schlechter. Fortuna spielte auch mit, loste der deutschen Mannschaft für die Vorrunde die von mir noch nicht besuchten Stadien in Udine und Triest (sowie machbare Gegner) zu, passt also. Weil auch dieser Aufenthalt mit Hopping quasi nichts zu tun hatte, fällt der Bericht wieder etwas kürzer aus.

Deutschland gegen Dänemark in Udine
Deutschland - Dänemark 3:1 (Vorrunde in Udine, Stadio Friuli, 17.6.2019)

Schon drei Tage vor dem Spiel schlurften wir ums Stadion rum und schließlich auch in selbigem. Kontrollen? Aber doch nicht in Italien. Und so standen wir plötzlich in den Kabinen, im Spielertunnel und im VIP-Bereich. Natürlich haben wir uns ganz brav benommen. Und unter den vielen Fotos an den Wänden auch drei des jungen Oliver Bierhoff gefunden, der 1998 bekanntlich in Udine Torschützenkönig wurde - vor Ronaldo, Baggio und Batistuta.

Das Stadio Friuli ist seit einer 2015 abgeschlossenen Renovierung eines der wenigen Stadien in Italien, die das Prädikat modern verdient haben. Und, welch Wunder, dank der frei stehenden Haupttribüne wirkt das Ganze auch gar nicht so Arena-mäßig. Gut, die bunten Sitze braucht natürlich kein Mensch...

Ach so, gekickt wurde auch. Wie schon 2015 und 2017 traf die deutsche U21 bei einer EM in der Vorrunde auf Dänemark, zum dritten Mal gewann Deutschland. Vor 7131 Zuschauern übrigens.

Deutschland – Serbien 6:1 (Vorrunde in Triest, Stadio Nereo Rocco, 20.6.2019)

Stadio Nereo Rocco in Triest

Cooles Stadion, coole Stadt - Triest stand auf meinem Wunschzettel schon immer ganz oben. Schon der Weg die Küste entlang - wo unzählige Italiener auf einer Art Promenade lagen und schwammen - war großartig. Leider blieb in der Stadt zu wenig Zeit, vielleicht ein anderes Mal. Das Stadion ist mit seinen 32.000 Plätzen und der aufwändigen Dachkonstruktion eine Wucht, obwohl der Klub seit 1959 nicht mehr in der Serie A gespielt hat.

Stadio Nereo Rocco
Apropos gespielt: Gekickt wurde auch, die vielen Serben unter den 9837 Zuschauern waren angesichts des 6:1 ziemlich schnell mundtot gemacht. Im kleinen deutschen Block wurde wie immer abwechselnd Mexiko und die Nationalhymne gesungen. Gähn. Zum höchsten EM-Sieg einer deutschen U21 trug Luca Waldschmidt gleich drei Tore bei - das Halbfinale war so gut wie erreicht.

Deutschland – Österreich 1:1 (Vorrunde in Udine, Stadio Friuli, 23.6.2019)

Zurück in Udine - das übrigens in den Sommermonaten ein wenig ausgestorben ist, weil alle am Meer sind. Wer zum Beispiel an einem Samstagabend ein Taxi braucht, kann das in der Regel vergessen. Und doch fanden sich jeden Abend in dem kleinen Park um die Ecke etwa 100 Menschen sein, die von einem großen Grill aßen, zu lauter Musik tanzten und bis Mitternacht ihre Kinder auf dem Spielplatz spielen ließen. Ach, Italien... *seufz*

Diesmal waren 9100 Zuschauer ins Friuli gekommen, darunter auch viele aus dem nahen Österreich. Immerhin konnte auch das ÖFB-Team noch ins Halbfinale einziehen, auch wenn die Chancen eher gering waren. Das DFB-Team benötigte dagegen nur noch einen Punkt, und den gab es dann auch trotz der schwächsten Turnierleistung. Der Gruppensieg bedeutete zudem, dass es für uns in Bologna weiter geht. Also Hotel gebucht und ab dafür.

Deutschland - Rumänien 4:2 (Halbfinale in Bologna, 27.6.2019)

Stadio Nereo Rocco in Triest

Bologna also. 2003 schon einmal besucht, damals für großartig befunden, diesmal wieder. Der Mittwochabend war der beste des Turniers: Innenhof direkt neben der Uni, laute Livemusik, bis tief in die Nacht feiernde Menschen, alles alternativ angehaucht. Ach, Italien... *seufz*

RumänienFans in Bologna
So schön wie die Stadt ist auch das Stadion - die Rundbögen, der Turm, die alte Bausubstanz. Herrlich. Anstoß am heißesten Tag des Jahres war schon um 18 Uhr, was bei Temperaturen von 40 Grad wahrlich kein Zuckerschlecken war. 16.211 Zuschauer schwitzten also und sahen ein packendes Spiel. Die etwa 10.000 (!) Rumänen auf den Rängen bejubelten zur Pause eine 2:1-Führung, am Ende hieß es aber 4:2 für den Titelverteidiger. Hieß also: Wieder Finale, wieder gegen Spanien.

Deutschland - Spanien 1:2 (Finale in Udine, Stadio Friuli, 30.6.2019)

Und wieder zurück in Udine - zum großen Finale. 23.232 Zuschauer sorgten für ein ausverkauftes Haus, geht doch. Anders als vor zwei Jahren ließ Spanien sich diesmal nicht überraschen und fuhr einen verdienten Sieg ein, auch wenn das DFB-Team zwischenzeitlich dem 1:1 sehr nahe war. Dennoch insgesamt ein starker Auftritt des Kuntz-Teams.

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon zurück - von Triest nach Mailand nach Frankfurt und mit dem Zug nach Köln nach Mönchengladbach. Uff. Fast drei Wochen "Estate Italiana" - schön war's. Ach, Italien... *seufz*

Finale gegen Spanien  Toiletten-Fliesen in Udine  Triest